Auf der Anklagebank sitzen Pascal K., der Adoptivsohn und ehemaliger Lebenspartner des Opfers, sein jetziger Partner Jérémy B. und ein gemeinsamer Bekannter Charles C. Laut Anklageschrift sollen Pascal K. und Jérémy B., Charles C. angeheuert haben Camille K. umzubringen. Während der Verhandlung am Donnerstag traten mehrere Zeugen vor die Richter der Kriminalkammer. Zu beginn der Sitzung war es an einem Zeugen, der zusammen mit Jérémy B. bei einer Bank arbeitete. Laut dem Zeugen hätte der Angeklagte angegeben, er wäre mit einer Frau verheiratet und hätte mit derselben Frau zwei Kinder.
Der Zeuge wusste nichts von der Homosexualität von Jérémy B. Letzterer hätte ebenfalls erzählt, seine Frau wäre Rechtsanwältin. Auch die Probleme die es zwischen Jérémy B. und seinem „Schwiegervater“ kamen laut dem Zeugen immer wieder zur Sprache. (Der Schiegervater war in Wirklichkeit der Adoptivvater und ehemaliger Lebenspartner von Pascal K.) Dem Zeugen nach habe Jérémy B. ihn des Weiteren gefragt. „Connais-tu quelqu’un, qui pourrait lui casser la gueule?“. Von einer Waffe, nach der Jérémy B. gefragt haben soll wollte der Zeugen jedoch nichts wissen.
Angst vor dem Schwiegervater?
Eine weitere Zeugin, eine ehemaligen Arbeitskollegin gab, genau wie der erste Zeuge an, dass sie von der Frau und den Kindern erfahren habe. Jedoch soll Jérémy B. diese Zeugin gefragt haben ob sie ihm eine Waffe geben könnte. Die Zeugin ist Mitglied bei einem Sportschießverein. Jérémy B. habe der Frau erzählt er würde sich vor seinem Schwiegervater fürchten deshalb bräuchte er eine Waffe um sich zu beschützen. Die Zeugin riet Jérémy B. jedoch zur Polizei zu gehen und den Konflikt nicht mit Gewalt zu lösen.
Ebenfalls ein Arbeitskollege, der dann vor die Richter trat belastete den Angeklagten Jérémy B. weiter. Letzterer soll seinem ehemaligen Arbeitskollegen gesagt haben: „Il faut que le vieux il crève“. Während dieser Zeugenaussage meldete sich Jérémy B. am Donnerstag zu Wort. Dieser wollte nichts von solch einer Aussage wissen. Lediglich habe er dem Zeugen nur erzählt, es gäbe Probleme mit dem Vater seiner „Freundin“. Nach diesen Behauptungen merkte der Vorsitzende der Kriminalkammer, Prosper Klein an, es sei offensichtlich, dass es sich hier um einen Auftragsmord handeln würde.
«Aus dem Weg schaffen»
Der geladene Zeuge gab des Weiteren an, Jérémy B. habe ihm erzählt sein Schwiegervater, also Camille K. sei sehr reich, deshalb wolle er ihn „aus dem Weg schaffen“. Ebenfalls soll Der Angeklagte seinem ehemaligen Arbeitskollegen erklärt haben, seine Frau würde von ihrem Vater geschlagen.
Die Bank kündigte Jérémy B. Anfang des Jahres 2011. Nach der Kündigung habe der Beschuldigte angegeben dies wäre nur wegen dem Tod seines Schwiegervaters. Jedoch habe Jérémy B. laut seinen Aussagen, nichts mit dem Tod von Camille K. zu tun.
Ein weiterer Zeuge, ebenfalls ein Arbeitskollege erklärte den Richtern, Jérémy B. habe ihm erzählt, dass er bereits mehrere Male von seinem Schwiegervater angefahren wurde, deshalb gäbe es einen Grund diesen „beiseite zu schaffen“. Der Zeuge soll daraufhin geantwortet haben, dass Konflikte sich nicht mit Gewalt lösen würden, sondern Jérémy B. solle mit seinem Schwiegervater reden und den Streit anders schlichten.
«Nette Leute»
Anschließend trat eine Frau vor die Richter, die Pascal K. und Camille K. auf einem Abendessen im Jahre 2007 kennenlernte. Sie sollen sich, so die Zeugin sehr gut verstanden haben. Sie sei auch mehrere Male in Hassel bei ihnen gewesen. „Es waren sehr nette Leute und ich kann mir nicht erklären, dass Pascal K. seinem Vater dies angetan haben soll“, so die Frau. Der Zeugin fielen im Laufe der Zeit jedoch immer wieder Streitereien zwischen beiden auf. Pascal K. soll nach dem Tod von Camille K. sehr gefasst gewirkt haben. Am Freitagwird der Prozess mit weiteren Zeugen fortgesetzt.
Zu Demaart
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