Am 1. November 2010 wurde Camille K. tot in seinem Haus in der rue Killebierg in Hassel aufgefunden. Er wurde brutal mit einer Axt im Schlaf erschlagen. Neben ihm lag eine Bibel, in der ein Messer stach. In dieser Bibel stand ebenfalls das Wort «Pedofil».
Auf der Anklagebank sitzen sein Adoptivsohn Pascal K., dessen jetziger Freund Jérémy B. und ein Bekannter von beiden Charles C. Camille K. und Pascal K. waren kurze Zeit vor der Tat ein Paar. Die Adoption kam wegen Erbschaftsgründen zustande. Gestern dann trat ein Zeuge vor die Richter, der in den Jahren 1974 bis 1976 der Freund vom Opfer war. Nach ihrer Beziehung habe der Zeuge weiterhin Kontakt zu Camille K. gehabt. Der Zeuge soll ebenfalls Pascal K. gekannt haben, dieser soll sich allerdings weder aggressiv noch komisch benommen haben. Das Opfer habe jedoch dem Zeugen immer wieder erzählt, dass es Probleme zwischen ihm und seinem Freund gäbe. Im Jahre 2010 wollten Camille K. und Pascal K. sich laut dem Zeugen trennen. Die Nachbarn haben dem Zeugen nach am Tatabend sogar angegeben: «Jetzt ist das passiert, was wir befürchteten».
Jeder hatte Zugang
Ebenfalls habe der Zeuge Camille K. empfohlen, die Adoption so schnell wie möglich rückgängig zu machen, um weitere Probleme zu verhindern. Auch soll das Haus vom Opfer nie verriegelt gewesen sein. «Durch die Hintertür konnte jeder ins Haus gelangen, auch Fremde», erklärte er weiter.
Ein weiterer Punkt, auf den der Zeuge einging, war der Hund des Opfers. Es sei, laut dem Zeugen, komisch, dass der Hund, der am Tatabend im Haus war, weder vor noch während, oder nach der Tat bellte. Fakt ist, dass der Hund jedes Mal bellte, auch wenn enge Bekannte von Camille K. das Haus betraten.
Satan-Vertreibung
Anschließend war es eine weitere Zeugin, die vor den Vorsitzenden der Kriminalkammer, Prosper Klein, trat. Die Frau gab an, Camille K. durch die Arbeit gekannt zu haben. Zudem pflegte sie ein gutes Verhältnis zum Opfer. Sie soll auch des Öfteren bei Camille K. zu Hause gewesen sein. Die Zeugin sagte ebenfalls aus, dass zu jenen Zeitpunkten, als Pascal K. wütend über Camille K. war, dieser ihn «Pädophil» genannt habe. «Mir ist aufgefallen, dass Pascal K. das Opfer permanent versuchte zu manipulieren, um an sein Geld zu gelangen», so die Zeugin. Die Frau schilderte ebenfalls vor den Richtern, dass Camille K. der Meinung war, Pascal K. sei vom Teufel besessen. Beide seien sich mit Kreuzen nachgelaufen, um den Satan zu vertreiben.
Dieses Aussagen machten bereits mehrere Zeugen, die von den Richtern gehört wurden.
Eigentlich sollte am Mittwoch ein Polizeibeamter, der die Finanzlage des Opfers und die der Angeklagten untersuchte, gehört werden. Dieser Zeuge jedoch wird erst am Donnerstag (24.10.13) von den Richtern gehört.
(Philippe Hammelmann/Tageblatt.lu)
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