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Dreimal Freispruch gefordert

Dreimal Freispruch gefordert

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Langsam aber sicher sieht man ein Ende im Hasseler Mordprozess. Vor rund einem Jahr, an Allerheiligen wurde Camille K. tot in seinem Haus in Hassel in der rue Killebierg aufgefunden.

Auf der Anklagebank im Hasseler Mordprozess müssen sich seit fünf Wochen der Adoptivsohn und ehemaliger Partner des Opfers Camille K., sein jetziger Lebensgefährte Jérémy B. und ein gemeinsamer Bekannte Charles C. verantworten.

Nachdem der Angeklagte Charles C. am Donnerstag alle Taten abstritt und betonte, er habe nichts mit dem Mord zu tun, war es am Rechtsanwalt Me Eric Says, der Nebenklage für die verbleibende Familie des Opfers Camille K. einreichte.

Danach plädierte der Verteidiger von Charles C., Me Pim Knaff. Er unterstrich, dass es in diesem Prozess keine eindeutigen Beweise geben würde. Er ging ausführlich darauf ein, dass es sich um reine Indizien handeln würde. Zudem sei die Autopsie des Opfers nicht ordnungsgemäß durchegführt worden. Auch die Tatsache dass der Hund des Opfers keinen Mucks von sich gab, sei nicht näher von den Ermittlern untersucht worden.

Keine DNA

„Am Tatort sind lediglich keine eindeutigen Spuren und keine DNA gefunden worden, auch wenn vieles darauf hindeutet, dass mein Mandant am Tatort war“, so Me Knaff. Des Weiteren ging der Rechtsanwalt weiter auf die Analyse des Schrift-Experten ein.

Dieser Gutachter habe angegeben, dass es eine überwiegende Wahrscheinlichkeit gäbe, dass Charles C. das Wort „Pedofil“ in die Bibel geschrieben habe. Dies würde laut dem Verteidiger auch nichts beweisen. Dies gilt ebenfalls für seine Recherchen im Internet. „Es ist ebenfalls ein Indiz, dass mein Klient im Internet nach Stichworten wie ‚Mord in Hassel’ oder ‚Axtmord’ gegoogelt hat“, so Me Pim Knaff.

Unschuldig?

Anschließend erläuterte Me Knaff, dass sein Mandant von Anfang an bei seiner Aussage blieb. Mit dieser Behauptung, schien der Vorsitzende der Kriminalkammer sichtlich nicht einverstanden. „Es gäbe mehrere Details, die der Angeklagte während den ersten Aussagen nicht berücksichtigte“, so Prosper Klein.

Der Verteidiger ging anschließend darauf ein, dass jeder den Mord hätte begehen können, denn die Hintertür des Hauses stand Tag und Nacht offen. Zudem unterstrich Pim Knaff, dass alle Bekannte von Charles C. angegeben hätten, Charles C. sei ein äußerst harmloser und kein aggressiver Typ. „Mein Mandant ist mit Sicherheit kein Auftragsmörder und ich bin von der Unschuld von Charles C. überzeugt. Deshalb fordere ich den Freispruch“, so Me Knaff abschließend.

Die Spuren

Es war dann am Verteidiger von Pascal K., der in den Zeugenstand trat. Me Philippe Penning erklärte in seinem Plädoyer, ebenfalls, dass es Spuren in dieser Akte geben würden, denen die Ermittler nicht nachkamen. Sie seien den ersten Spuren gefolgt, die aus der Akte hervorgingen. Jedoch hätten, laut dem Verteidiger, mehrere Spuren untersucht werden müssen. Auch Me Penning betonte, dass es jeder hätte sein können. Dies würde laut dem Rechtsanwalt bedeuten, dass alle drei Angeklagten unschuldig wären. Auch Me Philippe Penning forderte den Freispruch für seinen Mandanten.

Anschließend war es am Plädoyer des Verteidigers von Jérémy B. Wie bereits seine Vorredner, ging Me Frank Rollinger ebenfalls darauf ein, dass es sich bei diesem Prozess um einen reinen Indizienprozess handeln würde. Der Verteidiger forderte auch den Freispruch für Jérémy B.

Am kommenden Montagmorgen soll dieser Prozess voraussichtlich abgeschlossen werden.

(Philippe Hammelmann / Tageblatt.lu)