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FLH -Auswahl will Eidgenossen ärgern

FLH -Auswahl will Eidgenossen ärgern

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Gut gespielt, aber knapp verloren, so kann man den überraschend starken Auftritt der Luxemburger Nationalmannschaft am Mittwoch (30.10.13) in der Coque gegen die Ukraine kurz resümieren.

Viel Zeit zum Verschnaufen und zum Grübeln bleibt aber nicht, bereits am Sonntag steht um 15.30 Uhr in der Züricher Saalsporthalle das zweite WM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz auf dem Programm.

Das FLH-Aufgebot

Tor: Chris Auger (Käerjeng), Steve Moreira, Tom Raach (beide Berchem).

Feldspieler: Yannick Bardina (TV Lohr/D), Christian Bock, Max Kohl, Sacha Pulli (alle Esch), Joe Faber (Berchem), Yann und Jimmy Hoffmann, Gilles Thierry, Alen Zekan (alle Red Boys), Alain Poeckes, Daniel Scheid, Tommy Wirtz (alle HBD), Frank Link (Diekirch), Tom Meis, Eric Schroeder (beide Käerjeng), Martin Muller (ASV Hamm/D).

Schiedsrichter: Gudjonsson(Island)/Samuelsen(Färöer).

Kann die FLH-Mannschaft auch den Eidgenossen Paroli bieten? Sollten die Schützlinge von Nationaltrainer Adrian Stot mit derselben Einstellung und mit dem gleichen Einsatzwillen zu Werke gehen, wie das bei der unglücklichen 34:38-Niederlage gegen die Ukraine der Fall war, dann ist ihnen durchaus eine Überraschung in Zürich zuzutrauen.

Ebenbürtige Luxemburger

Bis zur 50. waren die Luxemburger am Mittwoch ebenbürtig, doch gerade in der entscheidenden Schlussphase unterliefen ihnen einige Fehlwürfe, und diese nutzten die Ukrainer eiskalt aus, um sich in den letzten Spielminuten den hart umkämpften Sieg zu sichern. Was war schiefgelaufen? Positiv war, dass die FLH-Auswahl eine im Vorfeld so nicht erwartete robuste Gegenwehr bot, zumal einige frühere Leistungsträger nicht dabei waren. Sogar der angeschlagene Alain Poeckes wurde geschont und kam nicht zum Einsatz.

Neuprofi Martin Muller und seine beiden ehemaligen Escher Teamkollegen Christian Bock und Sascha Pulli spielten im Rückraum allerdings eine starke Partie, Eric Schroeder und Joe Faber ackerten vorbildlich am Kreis und auch Keeper Chris Auger hielt trotz der 38 Gegentreffer, was zu halten war.

Von den Außenpositionen kam jedoch zu wenig. Sowohl Link als auch Scheid hatten keinen guten Tag erwischt, und Zekan fehlt es im Nationalteam noch am nötigen Selbstvertrauen. Etwas unverständlich daher, warum Wirtz überhaupt nicht zum Einsatz kam.

Steigerungsfähig

Die FLH-Mannschaft ist also noch steigerungsfähig, vor allem, wenn Poeckes wieder fit ist, und auch Meis und Kohl können noch für zusätzliche Impulse sorgen. Vor allem Letztgenannter hat in zahlreichen Europacup-Begegnungen mit Esch bewiesen, dass er ein Spiel manchmal alleine entscheiden kann. Andererseits muss sich der Nationalcoach die Bemerkung gefallen lassen, in der engen Schlussphase mit Bardina und vor allem Yann Hoffmann zwei ganz junge Akteure eingewechselt zu haben. Kein Vorwurf an die beiden, im Gegenteil, Bardina ließ früh im Match sein ganzes Talent aufblitzen und auch Hoffmann ist ein Zukunftsspieler, ob die beiden Youngsters aber zum richtigen Zeitpunkt auf dem Parkett standen, darf man zumindest hinterfragen.

Den Grund für die Niederlage ausschließlich bei den Schiedsrichtern zu suchen, wie es Stot im Eifer des Gefechts nach Spielende tat, obwohl die beiden estnischen Unparteiischen alles andere als Heimschiris waren, ist zu einfach. Ein Trainer muss nun mal mit einer gewissen Kritik leben, dass der Job beileibe nicht immer nur Spaß bereitet, ist auch bekannt. Gewinnt das Team, sind die Spieler top, bei einer Niederlage ist meist der Trainer der Schuldige.

Viel Selbstvertrauen

Die Schweiz ihrerseits hat mit Rolf Brack von Bundesligist Balingen einen neuen Chef-Strategen engagiert, allerdings steht der Deutsche den Eidgenossen bis Ende Dezember nur nebenamtlich zur Verfügung. Betreut wird die Handball-„Nati“ derzeit vom Duo Hrachovec/Brüngger, und dieses Zweigespann zusammen mit der neuformierten Mannschaft hat in Slowenien aufhorchen lassen. Die Schweiz verlor zwar beim Vierten der letzten Weltmeisterschaft mit 33:30, in Velenje haben die Eidgenossen aber ein starkes Lebenszeichen von sich gegeben und viel Selbstvertrauen getankt.

Mit Schmid, Liniger und Milosevic stehen immerhin drei Bundesliga-Legionäre in ihrem Aufgebot. Alles andere als ein ungefährdeter Heimsieg gegen Luxemburg morgen in Zürich wäre für die Eidgenossen demnach wieder ein Rückschlag. Zuletzt trafen beide Nationen im Dezember 2003 im Rahmen des ING Future Cup in der Coque aufeinander, und damals behielt die Schweiz mit 23:17 die Oberhand. In der Länderspielstatistik zwischen den beiden Nationen sind die Fronten mehr als klar. Neunmal trafen Luxemburg und die Schweiz aufeinander, neunmal gewannen die Eidgenossen. Es wäre also an der Zeit, diese negative Statistik etwas aufzubessern, morgen kann man gleich damit beginnen.