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Wawrinka stoppt Djokovic -Serie

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TENNIS - Der Titelverteidiger der Australian Open ist im Viertelfinale ausgeschieden: Novak Djokovic verlor in einem Fünfsatz-Krimi gegen Stanislas Wawrinka. Ein kanadischer Teenager greift in Melbourne unterdessen nach den Sternen.

Novak Djokovic schied mit dem 6:2, 4:6, 2:6, 6:3, 7:9 erstmals seit den French Open 2010 bei einem Grand-Slam-Turnier wieder vor dem Halbfinale aus. Es war die erste Djokovic-Niederlage nach zuvor 25 Siegen in Melbourne.

Tennis in Zahlen

Australian Open (21,64 Mio. Euro) in Melbourne

Herren-Einzel, Viertelfinale: Stanislas Wawrinka (Schweiz/8) – Novak Djokovic (Serbien/2/TV) 2:6, 6:4, 6:2, 3:6, 9:7; Tomas Berdych (Tschechien/7) – David Ferrer (Spanien/3) 6:1, 6:4, 2:6, 6:4.

Damen-Einzel, Viertelfinale: Li Na (China/4) – Flavia Pennetta (Italien) 6:2, 6:2; Eugenie Bouchard (Kanada/30) – Ana Ivanovic (Serbien/14) 5:7, 7:5, 6:2.

Wawrinka bekommt es nach dem größten Sieg seiner Karriere im Halbfinale mit dem Tschechen Tomas Berdych zu tun, der den an Nummer drei gesetzten Spanier David Ferrer ausschaltete und erstmals beim Grand-Slam-Auftakt im Halbfinale steht. Um den Einzug dorthin kämpfen am Mittwoch (22.01.14 / 9.00 Uhr MEZ/live bei Eurosport) auch Roger Federer und Andy Murray in der Rod Laver Arena.

Nach zwei bitteren Fünfsatz-Niederlagen in Australien vor einem Jahr und bei den US Open 2013 verließ Wawrinka erstmals in einem wichtigen Spiel gegen den „Djoker“ als Sieger den Platz. „Ich bin super-, super-, super-glücklich“, sagte Wawrinka nach seinem verdienten Erfolg in genau vier Stunden. „14 Niederlagen nacheinander waren genug“, meinte der 28-Jährige mit Blick auf seine Negativbilanz gegen den Serben.

Serie gerissen

Djokovic spielte beim Matchball gegen sich Serve and Volley. Im letzten von 314 gespielten Punkten setzte Djokovic den Flugball einen Meter neben die Linie ins Aus, seine Serie war gerissen, die Hoffnungen auf den vierten Melbourne-Titel in Folge mit einem Schlag zerbröselt.

Djokovic nahm die Niederlage äußerlich gefasst. „Ich habe genauso bis zum letzten Punkt gefightet wie im letzten Jahr, aber es hat dieses Mal einfach nicht sein sollen“, meinte der Weltranglistenzweite.

Damen

Bei den Damen zogen Vorjahresfinalistin Li Na aus China und die kanadische Senkrechtstarterin Eugenie Bouchard ins Halbfinale ein. Li Na hatte beim 6:2, 6:2 gegen Flavia Pennetta aus Italien überhaupt keine Schwierigkeiten, Bouchard setzte sich überraschend gegen die Serbin Ana Ivanovic mit 5:7, 7:5, 6:2 durch. Die 19-Jährige steht damit erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinale und beeindruckte in Melbourne mit einem erstaunlich selbstbewussten Auftreten.

Bouchard erreichte als erste Kanadierin überhaupt in der Metropole am Yarra River das Halbfinale. Doch wer danach eine aufgeregte Teenagerin erwartet hatte, rieb sich verwundert die Augen. Freundlich, aber jederzeit von sich überzeugt, beantwortete sie die Fragen der Weltpresse. Nervosität schien ihr wie schon in den 2:24 Stunden zuvor auf dem Platz völlig fremd zu sein.

Perfekter Melbourne-Tag

„Es ist für mich jetzt nicht die totale Überraschung“, sagte Bouchard nach dem Sieg gegen Ivanovic, die im Achtelfinale noch die Weltranglisten-Erste Serena Williams ausgeschaltet hatte. „Das ist etwas, was ich seit meinem fünften Lebensjahr mache und wofür ich hart gearbeitet und auf viel verzichtet habe. Ich erwarte immer von mir, dass ich es gut mache“, sagte Bouchard. Die Aussagen saßen wie zuvor ihre wuchtigen Vorhandschläge auf dem Platz.

An ihrem perfekten Melbourne-Tag kam Eugenie Bouchard nur ein einziges Mal aus dem Konzept. Als die 19 Jahre junge Kanadierin nach ihrem Viertelfinalsieg gegen die Serbin Ana Ivanovic im Interview auf dem Centre Court gefragt wurde, wen sie gerne einmal treffen würde, lief sie rot an und antwortete schüchtern: „Justin Bieber“. Dem Popstar und Mädchenschwarm aus ihrer Heimat gelang es also ohne vor Ort zu sein, Bouchard in Verlegenheit zu bringen. Alle anderen versuchen dies bei den Australian Open bislang vergebens.

Beliebt und selbstbewusst

Bei den Zuschauern in Melbourne kommt die hübsche Blonde bestens an. Seit ihrem Erstrundensieg gegen die Chinesin Hao Chen Tang hat die Juniorinnen-Wimbledonsiegerin einen eigenen kleinen Fanclub von in Australien lebenden kanadischen Jugendlichen. In T-Shirts mit der kanadischen Nationalflagge und lauten Songs feuert die „Genie Army“ ihr Idol an. Eine weitere Nachfrage nach Justin Bieber brachte sie in der Pressekonferenz aber nicht mehr aus der Fassung. „Ich glaube, da war ein böses Wort in der Frage, ich glaube deshalb nicht, dass ich sie beantworten werde“, konterte sie frech. Auch Teenie-Schwarm Bieber gelang es damit nur einmal, Bouchard in Verlegenheit zu bringen.

Auch die luxemburgischen Tennis-Fans konnten die Kanadierin bereits einmal bewundern – wenn auch nur kurz: 2013 verlor Bouchard in Runde eins der BGL BNP Paribas Luxembourg Open gegen Andrea Petkovic.

Im „T“-Interview war das Selbstvertrauen der 19-Jährigen zu spüren: „Ich will ein Grand Slam gewinnen. Ich will so schnell wie möglich so gut wie möglich werden.“