Headlines

Viele Fragen, (noch) wenig Antworten

Viele Fragen, (noch) wenig Antworten

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

TENNIS - In welcher Form ist die Nummer eins der FLT und der wichtigste Luxemburger Spieler, Gilles Muller? Wie stark sind die Gegner wirklich? Welchen Einfluss nehmen Wetter und Zuschauer?

Dies sind die Hauptfragen für die Luxemburger Mannschaft vor dem Davis-Cup-Duell der Europa/Afrika-Zone, Gruppe II von Freitag (31.01.14) bis Sonntag in Rabat gegen Marokko, der insgesamt 110. Begegnung für das Großherzogtum.

Die Antworten werden im Vorfeld nur teilweise geklärt werden können. Gilles Muller (ATP 364) hat nach der mehr als sechsmonatigen Verletzungsunterbrechung in diesem Jahr erst vier Matches bestritten, alle vier in der Halle auf Hartplatz. Dennoch geht der erfolgreichste Luxemburger Spieler (Gesamtzahl Siege: 48, Einzelerfolge: 30) als Favorit in seine Spiele: Am Freitag (31.01.14), zum Auftakt der Begegnung gegen die Nummer zwei Marokkos, Yassine Idmbarek (ATP 741), am Samstag im Doppel mit Mike Scheidweiler (das erfolgreichste FLT-Duo mit 15 Siegen) und dann am eventuell entscheidenden Sonntag gegen die Nummer eins, Hicham Khaddari (512).

Favorit

„Gilles ist gut in Form. Auch wenn er lange nicht gespielt hat und vor allem lange nicht draußen, hat er sich sehr schnell eingewöhnt. Natürlich fehlt ihm noch die Matchpraxis. Gilles geht aber in das wichtige erste Einzel als Favorit hinein“, analysiert Johny Goudenbur, Nachfolger von Jacques Radoux auf dem Kapitänsposten. Goudenbour war bei einem der zwei Duelle gegen Marokko ebenfalls Kapitän: 2005 gab es ein knappes 3:2 im CNT von Esch/Alzette. Das Match hatte aber denkbar schlecht begonnen: Muller unterlag Mehdi Tahiri in fünf Sätzen. Tahiri ist seinerseits jetzt Kapitän der Marokkaner.

Klar ist, dass – wie in den letzten Jahren immer – viel Erfolgsdruck auf Muller liegt. Vom Spitzenspieler werden zwei Punkte im Einzel und ein Punkt mit Scheidweiler im Doppel erwartet. Dennoch kann man auch vom zweiten Einzelspieler bei der FLT, Ugo Nastasi (966), etwas erwarten: Der 20-Jährige hat durchaus das Potenzial, gegen die Marokkaner zu bestehen und einen Punkt zu holen. „Ich kenne Ugo aus der Zeit, als er noch in Bonneweg spielte (jetzt Spora, d. Red.). Wir haben regelmäßig zusammen trainiert“, erklärt der neue Kapitän.

Schwer einzuschätzen

Die Gastgeber einzuschätzen, fällt natürlich schwer. Goudenbour hat die marokkanischen Spieler im Training beobachtet: „Das sind sehr solide Sandplatzspieler, mit guten Schlägen, viel Topspin, wenig Fehlern. Aber das war im Training. Jetzt muss man sehen, wie sie im Match mit dem Spiel unserer Jungs umgehen.“ Eine unbekannte Variable wird das Wetter und das Publikum sein. Am Mittwoch fiel das Training aus, weil es den ganzen Tag regnete. Auch für Freitag (31.01.14) und Samstag ist viel Regen gemeldet. Auch wenn der Platz abgedeckt worden war, werden der Belag und die Bälle schwerer, was den FLT-Spielern sicherlich nicht so entgegenkommt. Aber wie heißt es im Tennis: Das gilt für beide Seiten.

Das Stadion fasst 900 Zuschauer. Der Eintritt ist frei. Die Marokkaner können durchaus Stimmung machen. „Es wird schon Radau geben“, ist sich Goudenbour sicher. Für den Kapitän, der diese Position bereits von 2000 bis 2007 innehatte, ist die Rückkehr reibungslos verlaufen: „Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Mit Gilles und Mike habe ich ja noch selbst zusammen gespielt. Für die Spieler und für mich war das also kein großer Wechsel.“

Wichtiges erstes Spiel

In welche Richtung sich die Begegnung entwickelt, „hängt viel vom ersten Match ab. Wenn man davon ausgeht, dass Gilles gewinnt, kann Ugo mit weniger Druck aufspielen. Mit einem 1:1 nach Tag 1 sind wir zufrieden, ein 2:0 wäre natürlich perfekt“, blickt der 50-Jährige, der in der Statistik noch immer die meisten Begegnungen (35) und die meisten Jahre als Spieler (18) aufzuweisen hat, voraus. Mike Scheidweiler wird seinen Kapitän am Wochenende überholen.

Ein Sieg würde den sofortigen Klassenerhalt bedeuten. Bei einer Niederlage müsste Luxemburg – wie in den beiden vorherigen Jahren – in die Relegation (6. bis 9. April), gegen den Verlierer der Partie Dänemark gegen Zypern.