Der Reporter Zhang Jialong vom Medienunternehmen Tencent Finance drängte Kerry am Samstag bei der von der US-Botschaft organisierten Diskussion, die nach Freiheit strebenden Chinesen dabei zu unterstützen, «die große Internet-Firewall» einzureißen. Zhang warf auch US-Firmen vor, den Zensurbehörden dabei zu helfen, das Netz zu kontrollieren und Kommunikationsplattformen wie Twitter zu blockieren. Kerry versprach, diesen Vorwürfen nachzugehen.
Bei dem 40-minütigen Gespräch drängte auch der Blogger Ma Xiaolin, früher Reporter bei der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die US-Regierung dazu auf, sich für mehr Freiheit im Internet einzusetzen.
Kerry fordert «Respekt der Menschenrechte»
Kerry sagte anschließend Reportern, dass er bei seinen Gesprächen mit der chinesischen Führung betont habe, dass «der Respekt der Menschenrechte und des freien Austauschs von Informationen zur Stärke einer Gesellschaft beiträgt».
Kerry hatte sich am Freitag unter anderen mit Präsident Xi Jinping und Außenminister Wang Yi getroffen und dabei einmal mehr Bedenken ob der chinesischen Menschenrechtspolitik geäußert.
Internetforen wie das chinesische Twitter-Pendant Weibo sind in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Medium des Meinungsaustausches in China geworden. Blogger nutzen sie, um die Aufmerksamkeit auf Probleme wie Korruption und Umweltverschmutzung zu lenken. Einige prominente Aktivisten treten dabei auch mit ihrem echten Namen auf. Doch werden immer wieder Blogs geschlossen und unliebsame Autoren festgenommen. Wiederholt wurden zudem die Gesetze verschärft, um die Verbreitung kritischer Berichte zu bestrafen.
Zu Demaart
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