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Red-Bull-Pilot Ricciardo disqualifiziert

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Sebastian Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo ist fünf Stunden nach dem zweiten Platz bei seinem Formel-1-Heimrennen in Australien disqualifiziert worden.

Daniel Ricciardo ist fünf Stunden nach dem zweiten Platz bei seinem Formel-1-Heimrennen in Australien disqualifiziert worden. Der 24-Jährige wurde wegen eines Regelverstoßes bei seinem Red Bull aus den Ergebnislisten gestrichen, wie die Rennkommissare wenige Minuten vor Mitternacht Ortszeit in Melbourne mitteilten. Red Bull kündigte unmittelbar darauf Berufung gegen die Entscheidung an.

Der Technische Delegierte, Jo Bauer, hatte festgestellt, dass die Benzindurchflussmenge bei Ricciardos Red Bull während des ersten Rennens der neuen Saison über dem erlaubten Wert von 100 Kilogramm in der Stunde gelegen hatte.

Durch die Strafe rückte zunächst der dänische Debütant Kevin Magnussen auf den zweiten Platz vor. Sein McLaren-Teamkollege Jenson Button kletterte auf Rang drei. Weltmeister Vettel war im Red Bull wegen neuen Problemen mit dem Renault-Antrieb nach nur wenigen Kilometern ausgeschieden.

Nico Rosberg hat seinen Titelhoffnungen mit einem überlegenen Sieg beim turbulenten Formel-1-Auftakt einen Schub gegeben. Der Mercedes-Pilot raste am Sonntag in Melbourne vor Grand-Prix-Debütant Kevin Magnussen im McLaren zu seinem vierten Karriere-Erfolg. «Unglaublich, was ihr da für ein Auto gebaut habt», jubelte Rosberg via Boxenfunk. Für den viermaligen Champion Sebastian Vettel war das erste Rennen der neuen Turbo-Ära dagegen schon nach wenigen Kilometern wegen eines Motorendefekts beendet. «Das ist extrem enttäuschend, unser Auto ist schnell. So ist das Leben, Kopf hoch», sagte Vettel. Damit endete auch seine Rekordserie von zuvor neun Siegen nacheinander.

Die Technik-Revolution in der Königsklasse mit der Umstellung auf völlig neue Sechszylinder-Triebwerke sorgte zum Start in Australien für eine Reihe von Ausfällen. Auch Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton, der von der Pole Position gestartet war, musste früh aufgeben.

Platz eins für Rosberg

Für Rosberg lief alles glatt. Schon am Start eroberte der Wiesbadener Platz eins und gab ihn nicht mehr her. Mit dem 100. Sieg für einen Mercedes-Motor untermauerte der 28-Jährige die Favoritenrolle, in die sich die Silberpfeile mit einer starken Testphase vor der Saison gefahren hatten. Eher überraschend war dagegen der starke Auftritt von Lokalmatador Ricciardo. Der Vettel-Teamkollege bewies, dass für Red Bull trotz vieler Probleme bei den Tests doch einiges gehen könnte. Doch fünf Stunden später wurde er nachträglich disqualifiziert.

Der Däne Magnussen egalisierte als nunmehr Zweiter die beste Leistung eines Neulings in der Formel-1-Historie. Zugleich war Magnussen der erste Däne auf einem Formel-1-Podium.

Ärger für Vettel

Für Vettel hatte der Ärger schon in der Qualifikation am Samstag begonnen. Ein Software-Problem machte sein Auto schwer fahrbar, die Folge war Startplatz zwölf – der schlechteste seit September 2012. Während der Einführungsrunde meldete der Titelverteidiger dann einen Verlust an Turbodruck. «Wir haben versucht, das Auto nochmal zum Leben zu erwecken. Aber es ging nicht», sagte der Hesse. So hatte Vettel keine Chance und verlor nach Verlöschen der Roten Ampeln Platz um Platz. Nach fünf Runden gab er auf.

Dagegen erwischte Landsmann Rosberg einen perfekten Start ins Rennen. Von Startplatz drei schoss er an Red-Bull-Pilot Ricciardo und an Hamilton vorbei und übernahm die Führung. Dahinter ordneten sich nach Runde eins Ricciardo, McLaren-Neuling Magnussen und Hamilton ein.

Technik-Drama

Dann nahm das Technik-Drama seinen Lauf. Hamilton musste seinen Silberpfeil an der Box abstellen, um den Motor nicht völlig zu zerstören. «Ein Zylinder hatte eine Fehlzündung. Das war Pech, da hat keiner schuld», sagte der Brite. Kurz darauf rollte auch Vettel an die Garage. «Wir haben alles probiert, aber es hat leider nix geholfen», berichtete der Heppenheimer. Auch bei Lotus, dem Sauber von Esteban Gutierrez, beiden Marussia-Fahrern und Caterham-Neuzugang Marcus Ericsson schlug die Defekthexe zu.

Die frühe Safety-Car-Phase verursachte Williams-Pilot Valtteri Bottas dagegen mit einem schnöden Fahrfehler. Der Finne touchierte eine Mauer und verlor mehrere Teile auf der Strecke. Das Safety-Car bremste das Feld ein und linderte damit zumindest die Sorgen, einigen Piloten könne am Ende das knapp bemessene Benzin ausgehen.

Nach den Neustart

Nach dem Neustart fuhr Rosberg an der Spitze schnell wieder einen beruhigenden Vorsprung auf Verfolger Ricciardo heraus. Der erstaunlich starke Magnussen behauptete Platz drei, dahinter lieferten sich Hülkenberg und Ferrari-Star Fernando Alonso einmal mehr einen engen Kampf. Der Spanier hatte den Rheinländer früh im Rennen passieren lassen müssen und kam nun einfach nicht wieder an «Hülk» vorbei.

Beim zweiten Boxenstopp arbeitete die Ferrari-Crew dann aber etwas schneller – Konsequenz: Alonso konnte sich am Deutschen im Rad-an-Rad-Duell vorbeiquetschen. Allerdings hatten beide offenbar den Briten Jenson Button nicht so ganz auf der Rechnung gehabt. Der McLaren-Mann war früher an die Box abgebogen und zog mit frischen Reifen an Hülkenberg und Alonso vorbei auf Rang vier. Am Ende musste Hülkenberg auch noch Bottas passieren lassen.

Nach 38 Runden holte sich auch Rosberg zum zweiten Mal frische Reifen. Dank seiner schonenden Fahrweise hatte er seinen letzten Stopp länger hinauszögern können als seine Rivalen. Danach geriet Rosberg nicht mehr in Gefahr.