Vor dem Finale der Coupe de Luxembourg zwischen dem Doublegewinner der letzten Saison und aktuellen Zweiten der ersten Liga, T71 Düdelingen, und dem unumstrittenen Leader der Nationale 2, Basket Esch, hat das Tageblatt den zwei Trainern auf den Zahn gefühlt, sie u.a. über Favoritenrolle und Zehn-Punkte-Bonus befragt.
Die Erfahrung spricht deutlich für den T71 Düdelingen, der in den letzten fünf Jahren vier Mal das Endspiel erreichte und den Pokal drei Mal gewann. Doch der 64-jährige amerikanische Coach Tim Collins, der zu Beginn der Saison beim T71 das Zepter übernahm, warnt: «Die Euphorie, ein erstes Mal in einem Finale zu stehen, kann viel Energie geben. Deshalb müssen wir bereit sein.»
Für die Escher und ihren in seiner fünften Saison beim Klub tätigen 40-jährigen französischen Trainer Franck Mériguet ist das Erreichen des Finals sicherlich bereits ein Erfolg, doch damit gibt man sich nicht zufrieden: «Une finale, ça ne se joue pas, ça se gagne», erklärt der Coach, der gleich hinzufügt: «Wir wissen, dass wir die klaren Außenseiter sind.» Eine Rolle, mit der der vor Kurzem als Nationaltrainer engagierte Mériguet jedoch leben kann, da man befreit aufspielen kann, so wie das im Halbfinale gegen Bartringen der Fall war. Man wolle den Vorteil nutzen, dass man nichts zu verlieren habe und kein Druck vorhanden sei.
Bonus
Dass der Zehn-Punkte-Bonus der Escher einen Vorteil bedeutet, da sind sich beide Übungsleiter einig. Der Escher Trainer warnt jedoch: «In unseren Köpfen muss das Spiel bei 0:0 beginnen. Wir dürfen vor dem Spiel nicht an diesen Bonus denken. Es gilt, von Anfang an konzentriert zu sein und die Zehn-Punkte-Führung so lange wie möglich zu wahren.» Für Collins bedeutet der Bonus einen riesigen Vorteil für die Escher: «Es wird eine Weile dauern, bis wir diesen Rückstand aufholen. Die Intensität muss jedenfalls von Anfang an stimmen.» Den Ligaunterschied sieht er dagegen nicht als Nachteil für Esch: «Esch hat die ganze Saison gezeigt, dass es ein gutes Team ist. Die Aufstiegsgruppe, wo Esch gegen vier Vertreter der Nationale 1 spielt, gibt der Mannschaft einen Einblick in die erste Liga und ist somit eine gute Vorbereitung auf das Finale.»
Am letzten Wochenende hat der Basket Esch seine Generalprobe erfolgreich mit einem 93:80-Sieg gegen Mersch bestanden. «Mission accomplie“ für Mériguet: „Ein Sieg war das Ziel, um sich mit positiven Gedanken auf das Finale vorzubereiten.» Die Generalprobe mit der deutlichen Düdelinger Niederlage gegen Steinsel dagegen bereitet nicht nur Collins Kopfzerbrechen, der sich besorgt zeigt für das Endspiel: «Als wir gegen Steinsel im Halbfinale antraten, haben wir ein komplett anderes Gesicht gezeigt. In den letzten Wochen waren unsere Leistungen weniger überzeugend. Um im Finale zu bestehen, müssen wir jedenfalls mehr als Team agieren. Die Anzahl der Assists hat zuletzt abgenommen. Daran müssen wir arbeiten.» Auch dem Escher Coach schmeckt die Düdelinger Niederlage nicht: «Ich hätte bevorzugt, der T71 wäre in seiner ‹routine de victoire› geblieben, denn jetzt wird er eine Reaktion zeigen.»
Für den Franzosen liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Verteidigung, wobei er unterstreicht, dass es sehr schwer ist, Düdelingen zu stoppen: «Schumi ist sicherlich eine offensive Waffe, die in der Lage ist, das Spiel im Alleingang zu kippen. Doch das Problem ist, dass er nicht der Einzige ist, den wir im Griff haben müssen. Denn Düdelingen besitzt eine beeindruckende Startfünf.»
Großer Respekt
Der Düdelinger Coach sieht das Finale als große Herausforderung. «Esch hat neben Okafor, Hodges und Svitek auch sehr starke luxemburgische Spieler in seinen Reihen, die zudem gute ‹Shooter› sind. Ich habe jedenfalls großen Respekt vor diesem Team.»
Ob sich im Endeffekt der Favorit T71 Düdelingen durchsetzen wird oder aber der Outsider Basket Esch, das wird sich am Samstag ab 20.15 Uhr in der Arena der Coque zeigen.
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