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Nur 44 statt 60 bis 70 Stellen fallen weg

Nur 44 statt 60 bis 70 Stellen fallen weg

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Der zu groß ausgebaute Nürburgring kündigt weniger Mitarbeitern als gedacht. Wann kommt der Teilabriss, wann die neue Hochschule für Ingenieure?

Beim insolventen Nürburgring sollen nur 44 statt der befürchteten 60 bis 70 Stellen wegfallen. Dabei geht es in neun Fällen um betriebsbedingte Kündigungen, wie der neue Eigentümer der Eifel-Rennstrecke, der Autozulieferer Capricorn, am Freitag bei einer Betriebsversammlung mitteilte. Für die übrigen 35 betroffenen Mitarbeiter seien «einvernehmliche Regelungen» unterschiedlicher Art erzielt worden, hieß es bei der Vorstellung eines neuen Konzepts für den Ring. Anfang 2014 betrug die Zahl der Beschäftigten noch 297.

Logo" class="infobox_img" />Im Nürburgring fallen weniger Stellen weg, als erwartet. (dpa)

Die Gewerkschaft Verdi bewertete das Verhandlungsergebnis überwiegend positiv: «Der beste Sozialplan ist immer eine Notlösung. Besser wäre es, wenn wir keinen bräuchten. Aber nach Lage der Dinge wurde das Optimum erreicht.» Ein neuer Tarifvertrag mit Wirkung bis Ende 2016 soll laut Capricorn einen unbelasteten Neustart in der Zusammenarbeit ermöglichen. Die Unternehmensstruktur verschlanke sich: «Die Bereichsleiterebene entfällt komplett.»

Hotel bleibt bestehen

Das wenig erfolgreiche Gastrodorf «Grüne Hölle» schließt zum 1. November. Das 3-Sterne-Lindner-Hotel bleibt bestehen. Capricorn-Chef Robertino Wild sagte der Mainzer «Allgemeinen Zeitung» (Freitag), der Abriss der Partymeile solle Anfang 2015 beginnen, sofern die amtlichen Genehmigungen dafür vorlägen. Für die geplante Hochschule am Ring für angehende Motorsport-Ingenieure wolle er möglichst schon im Wintersemester 2015/16 die ersten Studenten begrüßen.

Das bargeldlose Zahlungssystem «ringcard» an der Rennstrecke gibt Capricorn nach eigenen Angaben auf. Neue Veranstaltungen sollen den Nürburgring noch internationaler ausrichten.

Die frühere rheinland-pfälzische SPD-Alleinregierung hatte für 330 Millionen Euro Steuergeld einen zu großen Freizeitpark am Ring gebaut. 2012 ging die Rennstrecke in die Insolvenz und im Frühling 2014 für nur 77 Millionen Euro an Capricorn. Voraussichtlich am 23. Juli will die EU-Kommission über die möglicherweise illegalen Millionen-Beihilfen für den Ring und die Beschwerden unterlegener Mitbewerber bei seinem Verkauf entscheiden.