„Die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern ist wie ein Perpetuum mobile. Man hört nie auf, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider in seiner Ansprache am Dienstag bei einer Konferenz für Unternehmer, ausgerichtet vom Anwaltsbüro Arendt & Medernach. Die Welt verändere sich nun mal. Was die Wettbewerbsfähigkeit Luxemburgs angeht, so liegt das Großherzogtum in vielen Rankings weit vorne, wie der Minister zu berichten weiß.
„Der Global Competitiveness Report, den das Weltwirtschaftsforum Anfang des Monats veröffentlicht hat, platziert Luxemburg auf Platz 19 unter 144 Ländern. Gegenüber letztem Jahr sind wir um drei Plätze vorgerückt.“ Der Minister weiß auch um andere Ranglisten der verschiedensten Institutionen, die Luxemburg weit vorne sehen. „Trotz der Krise haben wir uns in diesen Vergleichsstudien halten können oder uns sogar verbessert, stellt Etienne Schneider fest. Doch damit will Schneider sich nicht zufriedengeben. Es gelte herauszufinden, was man noch besser machen kann. Der Minister bringt das Arbeitsrecht ins Spiel und eine Veränderung der Organisation der Arbeit. Das könne man auch bewerkstelligen, ohne gegen die Interessen der Arbeitnehmer zu handeln.
Unternehmen gründen binnen eines Tages
Eine andere Baustelle sieht Schneider bei den Ladenöffnungszeiten. Die Regierung will nun ein Fazit aus den Versuchen der vergangenen Jahre ziehen, die Ladenöffnungszeiten flexibler zu gestalten und mit den Sozialpartnern darüber diskutieren – insbesondere über den verkaufsoffenen Samstag und Sonntag.
Daneben seien Texte in der Vorbereitung, die es erlaubten, ein Ein-Personen-Unternehmen mit dem symbolischen Eigenkapital von einem Euro binnen eines Tages zu gründen, so der Minister.
Schneider bekräftigte zudem das Versprechen der Regierung, die Steuerlast der Unternehmen bis zum Ende der Legislaturperiode nicht zu erhöhen. Würde die Belastung der Unternehmen z. B. durch Entscheidungen aus Brüssel steigen, gelte es, „erfinderisch“ zu sein, erklärte der Wirtschaftsminister auf besorgte Nachfrage hin.
Zufrieden
Das „Arendt Entrepreneurs Forum“ fand am Dienstag zum ersten Mal statt. „Ziel ist es, uns an die Luxemburger Industrie zu wenden“, so Jean-Marc Ueberecken, Managing Partner bei Arendt & Medernach. „Kleine und mittlere Unternehmen haben manchmal Angst, sich an uns zu wenden, weil wir so groß sind. Unser Name ist bekannt – weniger bekannt ist die Tatsache, dass wir gut 60 Leute haben, die sich ausschließlich um die Luxemburger Wirtschaft kümmern.“ Wichtig ist es dem Veranstalter Themen zu finden, die die Unternehmer aus allen Bereichen interessieren. Thematisiert wurden am Dienstag z. B. der Schutz von geistigem Eigentum und staatliche Unterstützung.
Einen Termin für eine Konferenz im nächsten Jahr gibt es bislang noch nicht. Allerdings sind die Veranstalter sehr zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe. Rund Hundert Teilnehmer waren gekommen. Alles deutet darauf hin, dass es eine zweite Ausgabe geben wird.
Zu Demaart
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