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Allertova die große Überraschung

Allertova die große Überraschung

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Für die Zuschauer war es ungewohnt: Da das Finale bereits am Samstag stattfindet, wurden am Donnerstag alle Viertelfinalspiele der BGL BNP Paribas Luxembourg Open 2014 ausgetragen.

Der vierte Turniertag begann rasant und barg zunächst keine Überraschungen. Bei den Partien eins bis drei fiel die Entscheidung schnell, und die Hoheit im Ranking wurde jeweils gewahrt. Nur das letzte Spiel zog sich in die Länge, und das Niveau wurde höher.

Resultate und Programm

Einzel – Viertelfinale:
Annika Beck (GER, 60) – Patricia Mayr-Achleitner (AUT, 115) 6:2, 6:2, Mona Barthel (GER, 46) – Kiki Bertens (NED, 73) 6:3, 6:0, Barbora Zahlavova-Strycova (CZE, 31/4) – Johanna Larsson (SWE, 85/Q) 6:0, 6:2, Varvara Lepchenko (USA, 37/5) Denisa Allertova (CZE, 145/Q) 4:6, 6:3, 7:5.

Doppel – Viertelfinale:
Medina-Garrigues/Soler-Espinosa (ESP) – Bogdan (ROM)/Melichar (USA) 6:0, 6:2, Hradecka/Krejcikova (CZE) – Rae/Smith (GBR) 6:1, 6:3.

Das Programm von Freitag (17.10.14):

Centre-Court
13.00 Uhr: Bacscinszky (SUI)/Barrois (GER) – Lottner/Siegemund (GER), anschl. Medina-Garrigues/Soler-Espinosa (ESP) – Hradecka/Krejcikova (CZE).

17.00 Uhr: Annika Beck (GER, 60) – Denisa Allertova (CZE, 145/Q), anschl. Barbora Zahlavova-Strycova (CZE, 31/4) – Mona Barthel (GER, 46).

Das Rahmenprogramm

nach 1. Halbfinale: Autogrammstunde mit der ersten Finalistin am Stand des «Hotel Alfa/Ibis» im Village.

Zum Schluss gab es dann am Donnerstag doch noch eine Überraschung: Mit einem 145. Weltranglistenplatz konnte Denisa Allertova die Nummer 5 der Open, Varvara Lepchenko, aus dem Wettbewerb befördern. Damit bietet sich den Zuschauern am Freitag (17.10.14) ein interessantes Halbfinale, mit zwei Deutschen Spielerinnen, einer gesetzten Spielerin und einer Qualifikantin.

Trotz der Finalniederlage gegen Caroline Wozniacki erzielte Annika Beck (WTA-60) vor Jahresfrist das beste Ergebnis ihrer Karriere in Luxemburg, danach folgte nur noch ein Halbfinale im Dezember in China. Nach nur 1.02’42» stand die Deutsche am Donnerstag als erste Halbfinalistin fest und erzielte damit ihr bestes Ergebnis 2014: «Ich bin sehr gut ins Match gekommen und bin insgesamt mit meinem Spiel zufrieden. Ich arbeite ständig an mir und versuche, offensiver zu spielen und öfter den Weg ans Netz zu suchen.» Ihre Gegnerin Patricia Mayr-Achleitner (AUT-115) war dementsprechend niedergeschlagen: «Es gibt leider solche Tage, an denen alles schiefläuft, und heute war so einer. Was in den Tagen zuvor gut klappte, endete heute knapp am Netz oder hinter der Linie. Ich war allerdings auch etwas müde in den Beinen.»

Zwei deutsche Halbfinalistinnen

Nur 13′ länger dauerte die zweite Partie auf dem Centre-Court, sodass das Mittagsprogramm so schnell beendet war, dass man erneut ein Doppel einschieben konnte.

In diesem Spiel wurde das Ranking wie zuvor respektiert. Da sich an den vorigen Tagen die Turnierfavoritinnen Petkovic und Lisicki vorzeitig verabschiedet hatten, konnten zwei jüngere Spielerinnen die Kastanien für Deutschland aus dem Feuer holen, denn nach Beck zog auch Mona Barthel (WTA-46) souverän ins Halbfinale ein. Dabei profitierte die 22-Jährige etwas von einer Verletzung, die sich ihre Gegnerin Kiki Bertens (NED-73) zu Beginn des zweiten Satzes zugezogen hatte: «Es war nicht mein Tag, zuerst habe ich zu viele Fehler gemacht, dann kam die Verletzung. Danach konnte ich nicht mehr laufen und habe nur noch draufgehauen.» Die eher introvertierte Barthel strahlte indes in der Pressekonferenz richtige Freude aus: «Ich hatte einen guten Start, schaffte auf Anhieb ein Break, danach hatte ich die Kontrolle über das Spiel. Es läuft augenblicklich ganz gut.»

Abendprogramm

Das Abendprogramm bot indes eine interessante Konstellation, die beiden verbliebenen gesetzten Spielerinnen trafen auf die beiden letzten verbliebenen Qualifikantinnen. Das erste Abendspiel war allerdings eines Viertelfinales nicht würdig. Johanna Larsson (WTA-85) brachte nur ein einziges Aufschlagspiel durch und konnte froh sein, dass Barbora Zahlavova-Strycova (WTA- 31/4) im 2. Satz einen Gang zurückschaltete. Die 26-jährige Schwedin konnte jedenfalls nicht an die Leistung der ersten 5 Turniertage anknüpfen: «Nein, heute habe ich nicht so gut gespielt. Das Turnier läuft schon lange für mich, und das habe ich physisch und mental zu spüren bekommen, es hat an Geschwindigkeit und Präzision gefehlt.

Insgesamt bin ich aber mit meinem Turnierverlauf zufrieden.» Zahlavova spielt indes die beste Saison ihrer Karriere und könnte mit 28 Jahren in Luxemburg ihren ersten WTA-Titel einfahren: «Davon will ich nichts wissen, auch nicht, dass ich das höchste Ranking habe. Das erhöht nur unnötig den Druck. Im Moment läuft es gut für mich, aber ich schaue nur von Spiel zu Spiel. Auch das Match heute sieht vom Resultat her einfacher aus als es wirklich war.»

Das letzte Spiel war auch das längste. Die Nummer 145 der Welt wusste einmal mehr zu überzeugen. Am Mittwoch konnte Denisa Allertova (CZE) die Favoritin Sabine Lisicki verabschieden, und am Donnerstag musste die Nummer 5 der Setzliste dran glauben (siehe Artikel Seite 28), dies nach einem dramatischen dritten Satz. Nach einem überlegenen ersten Satz kam Varvara Lepchenko (USA-37) immer weniger gegen ihre Gegnerin ins Spiel. Somit steht heute wieder einmal eine Qualifikantin im Halbfinale.