Dienstag30. Dezember 2025

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Ernüchternde Zwischenbilanz

Ernüchternde Zwischenbilanz

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eMovin, so der Name des Pilotprojekts der Nordstad-Gemeinden zur Elektromobilität. Seit September 2013 können Elektroautos und seit Frühjahr diesen Jahres auch Pedelecs an Ladestationen ausgeliehen werden.

Ein Wechsel in der Führung bei den Betreibern «City Mov’» bietet eine gute Gelegenheit zur Zwischenbilanz.

Pilotprojekt

o eMovin wird finanziell von fünf Nordstad-Gemeinden und dem Ministerium für Nachhaltige Entwicklung getragen. Das Pilotprojekt soll bis Ende 2015 laufen.

Die Zahlen

o Bis Ende September wurden 120 Nutzer des Systems gezählt. Diese verteilen sich auf 48 Abonnenten bei den E-Cars, 44 für beide Möglichkeiten und 28 Nutzer nur Pedelecs.

Bei den Elektrofahrrädern wurde monatlich von März bis September eine Zahl zwischen 59 bis 121 Fahrten gezählt. Dabei wurde im Durchschnitt eine Strecke von 3,2 Kilometern zurückgelegt.

Seit August dieses Jahres ist der Energieversorger Enovos alleiniger Anteilseigner des E-Car- und E-Bike-Sharing- Betreibers «City Mov’». Die im Jahre 2009 von den beiden Brüdern Thomas und Julien Friederich gegründete Firma betreut das Pilotprojekt eMovin der Nordstad-Gemeinden. Enovos ist seit vergangenem Jahr zum Teil schon Anteilseigner der Firma gewesen.

Nun hat es einen Wechsel gegeben, die Firma gehört zu 100% dem Energieversorger und trägt jetzt den Namen «City Mov’ Enovos Group». Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus Peter Räke und Daniel Peters sowie einem der beiden Gründerbrüder, Julien Friederich.

Spezielle Magnetkarte

In fünf der sechs Nordstad-Gemeinden betreibt «City Mov’» Lade- und Ausleih-Säulen für E-Cars und Pedelecs. Die Kerngemeinde Erpeldingen beteiligt sich nicht an dem Projekt. Das System verfügt zurzeit über sieben Elektroautos und 28 Elektrofahrräder, sogenannte Pedelecs, die an sieben Punkten in den Nordstad-Gemeinden bereitstehen. Um ein Auto oder Fahrrad auszuleihen, benötigt man eine spezielle Magnetkarte. Diese kann in einem der beiden Touristenbüros in Ettelbrück oder Diekirch beantragt werden.

Zurzeit ist es nicht möglich, Fahrräder via Kreditkarte direkt an einer der Ladestationen auszuleihen. Was bei den Autos noch Sinn macht – der Weg über die beiden Büros –, zeigt sich für die Fahrräder als Hemmschuh. Ein spontanes Ausleihen, wie das in anderen Ländern und Städten der Fall ist, wo solche oder ähnliche Fahrradverleihsysteme bestehen, ist hier ohne die eMovin- Karte nicht möglich.

Ein weiteres Hindernis ist die mangelnde Dichte des Netzes. Nur je zwei Stationen in den beiden Städten Diekirch und Ettelbrück, sowie in den übrigen Gemeinden Schieren, Colmar-Berg und Bettendorf nur eine, diese Zahl ist viel zu gering, um die relativ große Fläche der Nordstad abzudecken.

Negativer Punkt

Auch dass sich die Gemeinde Erpeldingen mit ihren vielen Geschäften und Supermärkten in Ingeldorf nicht an eMovin beteiligt, ist ein weiterer negativer Punkt. Dabei müsste bei dieser Gemeinde ein besonderes Interesse bestehen, da der Hauptort Erpeldingen von allen Ortschaften innerhalb der Nordstad am schlechtesten an den öffentlichen Verkehr angebunden ist.

In Sachen Marketing und Werbung für das System muss ebenfalls dringend nachgebessert werden.

So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Zahlen der ersten Monate eher ernüchternd ausfallen (siehe Kasten).

Bei den E-Cars zeigt sich ein ähnliches Bild. Zwar hat sich hier die Zahl der potenziellen Nutzer im Zeitraum bis September von 31 auf 92 verdreifacht, jedoch nicht die Zahl der Fahrten oder die dabei zurückgelegte Wegstrecke. Diese bewege sich im Bereich von 160 Fahrten pro Monat mit zwei Ausreißern im März mit 261 und im Juli mit nur 79 Fahrten.

Der Mittelwert bei den zurückgelegten Fahrten beträgt hier 5,9 Kilometer (Stand 1. Oktober 2014).