Seit fast neun Jahren bereist der österreichische Fotograf Alfred Seiland historische Stätten in ganz Europa. Seine Spurensuche gilt den alten Römern, oder vielmehr dem, was sie uns hinterlassen haben: Amphitheater und Arenen, Tempel, Villen, Mosaike, Skulpturen und weitere antike Zeitzeugen.
Info
MNHA
Alfred Seiland:
„Imperium Romanum“Bis zum 15. Februar 2015
Di., Mi., 10 bis 18 Uhr
Do., 10 bis 20 Uhr
(ab 17 Uhr freier Eintritt)
Fr. bis So., 10 bis 18 UhrKontakt
Fischmarkt
L-2345 Luxemburg
Tel: (+352) 47 93 30 1
Fax: (+352) 47 93 30 – 271
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Das architektonische und künstlerische Erbe Roms hat es dem Mann, der über Umwege zur Fotografie kam und eigentlich gelernter Maschinenbau-Ingenieur ist, angetan. Seine Ausflüge in die Vergangenheit führten ihn inzwischen durch ganz Europa sowie unter anderem nach Israel, Syrien, Jordanien, und in die Türkei. Dabei entstanden äußerst spektakuläre, wunderbare Aufnahmen, etwa von den Kaiserthermen in Trier, von der Klagemauer und dem Tempelberg in Jerusalem, von Neros Villa und dem Hafen in Anzio in Italien, vom Jupitertempel in Damaskus oder der heiligen Straße im türkischen Milet.
Stimmung vermitteln
Auch Luxemburg fehlt in dem Fotoalbum des Österreichers nicht: In Bech-Kleinmacher fotografierte er den idyllisch in den Weinbergen gelegenen römischen Grabtempel.
Doch dem Künstler Seiland geht es nicht allein um die dokumentarische Darstellung dieser historischen Stätten. Er möchte mit seinen Bildern vor allem Stimmungen vermitteln, manchmal erheiternd, manchmal zum Nachdenken anregend.
So werden die Bauten zu Kulissen einer Geschichte, die der Fotograf dem Betrachter erzählt. Wichtig ist dabei vor allem eines: «Ich muss immer den richtigen Zeitpunkt finden», erklärte der 62-Jährige.
Für seine Arbeit nutzt Seiland seit mehr als drei Jahrzehnten schon seine analoge Großbildkamera im Format 4×5 Inch. Und er arbeitet grundsätzlich mit Normal- und Weitwinkelbrennweiten. Höchst selten greift er auf ein Teleobjektiv zurück.
Hervorragende Tiefenschärfe
Die Bilder für das Projekt «Imperium Romanum» hat er über eine digitale Zwischenstufe erstellt, indem er die Farbnegative einscannte. Anschließend wurden sie auf normalem Fotopapier belichtet. Alfred Seilands Fotos zeichnen sich durch eine hervorragende Tiefenschärfe aus und vor allem bei den extrem großformatigen Bildern hat der Betrachter fast schon den Eindruck, als sei er selbst vor Ort, als würde er Zeuge des Geschehens.
So nimmt der Fotokünstler die Besucher der aktuellen Ausstellung im Nationalmuseum für Geschichte und Kunst mit auf eine ebenso bewegende wie abwechslungsreiche Reise quer durch das ehemalige römische Reich, das sich zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung über Territorien auf drei Kontinenten, von Gallien und großen Teilen Britanniens über den Mittelmeerraum bis hin zu den Gebieten rund um das Schwarze Meer erstreckte.
Doch nicht alles, was wir auf den Bildern des Österreichers entdecken, stammt tatsächlich aus der Zeit der alten Römer. Auf einigen Fotos sind Kulissen zu entdecken, die in der italienischen Hauptstadt für das Filmset zur Fernsehserie «Rome» errichtet wurden: Die „Gebäude“ dort bestehen aus Kunstharz und Glasfaser …
Zu Demaart
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