Zum Beispiel die durchaus interessante, wie gratis eine Kinderbetreuung ist, für die jeder ab dem 1. Januar nächsten Jahres mit einem Zukunftsbeitrag von 0,5% von seinem Einkommen zur Kasse gebeten wird.
Doch die «Association professionnelle des éducateurs gradués» (APEG) hat neben diesem durchaus angebrachten Hinweis vor allen Dingen berufsbezogene Fragen. In einer Mitteilung verweist sie darauf, dass durch die schnelle Zunahme der Betreuungsstrukturen inzwischen ein chronischer Mangel an Qualität festzustellen sei. Sowohl die Infrastruktur, die Arbeit an Konzepten als auch der Personalschlüssel würden noch lange nicht den von der APEG geforderten Standards entsprechen. Weiter wolle die Regierung das Mutterschaftsgeld und die Erziehungsbeihilfe streichen. Doch wenn diese Art der finanziellen Unterstützung abgeschafft wird, wie steht es dann um alternative Betreuungsangebote für Eltern, die sich weiterhin selber rund um die Uhr um ihre Kinder kümmern wollen? Da Eltern diese freie Wahl des Erziehungsmodells haben sollten, müsste laut Sozialpädagogen über Sachleistungen wie z.B. Familienberatung oder andere ambulante Unterstützungsmodelle nachgedacht werden.
Auch bei Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten sieht die APEG Handlungsbedarf. Besonders ab dem frühesten Kindesalter müssten unbedingt Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Kinder durch eine fachgerechte vorbeugende Unterstützung zu fördern. Die APEG befürchtet, dass die bestehenden Strukturen in diesem Bereich ähnlich wie bei der Einführung der «chèques-services» überfordert werden könnten. Unzureichend angepasste Strukturen, gekoppelt mit Personal- und Platzmangel würden sich jedoch negativ auf die weitere Entwicklung dieser Kinder auswirken.
Bessere Kommunikation
Die von Unterrichtsminister Claude Meisch angekündigte «zweisprachige Erziehungsarbeit» sehen die Sozialpädagogen eher als schwammige Ankündigung. Eltern und Personal seien hierdurch verunsichert. Im Sinne einer besseren Sprachförderung wäre es in den Augen der APEG sinnvoller gewesen, vor einer solchen Ankündigung ein durchdachtes Konzept mit Experten aus dem erzieherischen und sozialen Bereich zu entwickeln.
In eigener Sache bemängelt die APEG weiter, dass die Berufslaufbahnen der bereits eingestellten Erzieher und Sozialpädagogen trotz Gehälterabkommen im Rahmen der Reform des öffentlichen Dienstes immer noch klar unterbewertet blieben.
Durch unterschiedliche Statuten und eine extrem unterschiedliche Gehälterstruktur würde die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betreuungsstrukturen erschwert.
Generell fordert die APEG eine bessere Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
Im März habe man eine Unterredung mit den betroffenen Ministern angefragt. Bis heute habe man keine Antwort erhalten. Konstruktiver Dialog im Interesse der Kinder sei nicht zustande gekommen.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können