Vor der Strafkammer am Bezirksgericht Luxemburg wurde am Donnerstag der Prozess gegen Pal K. aufgerollt, dem Zuhälterei, Freiheitsentzug, Menschenhandel und schwere Körperverletzung gegenüber mehreren Frauen vorgeworfen werden, was der Beschuldigte aber weit von sich wies.
Der für die gleichen Vergehen in Frankreich vorbestrafte Angeklagte sprach von einem gegenseitig vereinbarten Schutzgeld von 50 Euro pro Person und Tag, für die er ihre Sicherheit garantierte. Darüber hinaus seien die Frauen aber unabhängig gewesen. Mitangeklagt ist Anett S., die dem Beschuldigten schon in Ungarn zur Hand ging.
Ein Ermittler berichtete im Zeugenstand, dass das Duo mit den Frauen in einem schäbigen Bus über Metz nach Luxemburg kam. Bei einem Zwischenstopp in Deutschland wurde von der Polizei festgestellt, dass der Beschuldigte eine der Frauen ohnmächtig schlug. Eine weitere Frau ist direkt aus Wien nach Luxemburg gekommen.
Erinnerungslücken
Der Beschuldigte outete sich vor den Ermittlern als Homosexueller, der sich prostituierte, was aber eher als gängige Ausrede in einer solchen Situation gewertet wurde. An den Satz «ich werde ihr die Innereien aus dem Bauch treten», der an mehreren Stellen der Akte auftaucht, konnte er sich nicht erinnern.
Es war dann eine Zeugin, die den Angeklagten unter dem Spitznamen «Tommy» in einer Bar in Ungarn kennengelernt hatte, die angab, Klage geführt zu haben, weil der Beschuldigte sich nicht mehr an die Abmachungen hielt. Der Prozess wird am Dienstag (18.11.14) fortgesetzt.
Zu Demaart
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