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Angeschlagener Federer patzt

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Das sieht nicht gut aus für Roger Federer und die Schweiz. Die Nummer zwei der Welt verlor im Davis-Cup-Finale in Frankreich sein Einzel und machte alles andere als einen fitten Eindruck.

Der Traum vom ersten Davis-Cup-Titel seiner Karriere droht für Roger Federer zu platzen. Der von Rückenproblemen geplagte Schweizer verlor am Freitag in Lille sein Einzel gegen den Franzosen Gael Monfils mit 1:6, 4:6, 3:6 und war dabei meilenweit von seiner Bestform entfernt. Fünf Tage nach seinem Verzicht auf das Endspiel der Tennis-WM in London blieb Federer gegen den wie entfesselt spielenden Monfils völlig ohne Chance. Die Rückenblessur behinderte den Rekord-Grand-Slam-Turnier-Sieger deutlich in seinen Bewegungen.

Damit steht es im Endspiel zwischen Frankreich und der Schweiz nach dem ersten Tag 1:1. In der ersten Partie hatte Stanislas Wawrinka vor der Davis-Cup-Rekord-Kulisse von 27 432 Zuschauern gegen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:1, 3:6, 6:3, 6:2 gewonnen. Für das Doppel am Samstag (15.30 Uhr/tennis.de) sind bislang Julien Benneteau und Richard Gasquet bei Frankreich sowie Marco Chiudinelli und Michael Lammer für die Schweiz vorgesehen. Änderungen sind aber bis kurz vor Spielbeginn möglich. Allerdings scheint ausgeschlossen, dass Federer nach dem Auftritt vom Freitag im Doppel zum Einsatz kommt.

Nicht richtig fit

Federer wirkte im Hexenkessel von Lille von Beginn an nicht richtig fit. Der Weltranglisten-Zweite, dessen Mitwirken am ersten Schweizer Davis-Cup-Endspiel seit 1992 bis zuletzt fraglich gewesen war, bewegte sich nicht gut und gab den ersten Satz nach gerade einmal 31 Minuten mit 1:6 ab. Während Federer zunehmend genervt wirkte, spielte sich Monfils in einen Rausch und putschte sich und das Publikum immer wieder auf. «Es war ein Traum, hier zu spielen», sagte Monfils.

Federer musste auch zu Beginn des zweiten Abschnitts ein frühes Break hinnehmen. Nach etwas mehr als einer Stunde hatte sich Monfils eine 2:0-Satzführung erspielt. Zwar versuchte Federer, dem der Davis Cup als einziger wichtiger Titel neben Einzelgold bei Olympia noch fehlt, bis zum Schluss alles. Er war aber nicht in der nötigen Verfassung, um auf dem langsamen Sandplatz noch für die Wende zu sorgen.

Teamkollege in Topform

Federers Teamkollege Wawrinka zeigte sich dagegen in Topform. Der Australian-Open-Champion agierte gegen Tsonga mit Ausnahme einer kleinen Schwächeperiode im zweiten Satz stets souverän und ist damit nun der große Hoffnungsträger der Eidgenossen.

«Ich habe sehr gut gespielt und war von Anfang an sehr aggressiv», sagte Wawrinka nach seinem starken Auftritt. «Es war sehr wichtig für uns, mit einem Sieg zu starten. Vielleicht haben sich die Franzosen etwas zu sehr auf die Situation um Roger konzentriert. Ich habe heute gezeigt, dass ich nicht umsonst die Nummer vier der Welt bin», sagte der 29-Jährige.