Es wird aber nicht einfach. Zu stark waren in den vergangenen drei Jahren die Minis vom X-Raid-Team. Für die Rückkehr auf den Dakar-Thron nach einem Vierteljahrhundert bietet Peugeot das Who’s who der Szene auf. Insgesamt elfmal gewann Stéphane Peterhansel das legendärste aller Offroad-Abenteuer.
Rallye Dakar 2015
Etappenplan
1. Etappe (4. Januar):
Buenos Aires/Argentinien – Villa Carlos Paz (833 km – davon 170 km Wertungsprüfung)2. Etappe (5. Januar):
Villa Carlos Paz – San Juan (625 km – 518 km WP)3. Etappe (6. Januar):
San Juan – Chilecito (542 km – 284 km WP)4. Etappe (7. Januar):
Chilecito – Copiapo/Chile (909 km – 315 km WP)5. Etappe (8. Januar):
Copiapo – Antofagasta (697 km – 458 km WP)6. Etappe (9. Januar):
Antofagasta – Iquique (647 km – 255 km WP)7. Etappe (10. Januar):
Iquique – Uyuni/Bolivien (717 km – 321 km WP)8. Etappe (11. Januar):
Uyuni – Iquique/Chile (805 km – 781 km WP) Ruhetag in Iquique (12. Januar)9. Etappe (13. Januar):
Iquique – Calama (539 km – 451 km WP)10. Etappe (14. Januar):
Calama – Salta/Argentinien (860 km – 359 km WP)11. Etappe (15. Januar):
Salta – Termas Rio Hondo (520 km – 194 km WP)12. Etappe (16. Januar):
Termas Rio Hondo – Rosario (1.024 km – 298 km WP)13. Etappe (17. Januar):
Rosario – Buenos Aires (393 km – 174 km WP)Gesamtlänge:
9.111 km
Fünfmal auf dem Motorrad siegte Cyril Despres und einmal mit dem Auto der zweimalige Rallye-Weltmeister Carlos Sainz. Mit diesem namhaften wie erfolgsverwöhnten Trio will der französische Autobauer die Siegesserie des deutschen X-raid-Teams beenden und erstmals seit Ari Vatanens Erfolg 1990 die Dakar wieder gewinnen.
Wenn das aber so einfach wäre! „Das größte Problem, das wir haben, ist die Tatsache, dass wir wissen, dass wir schnell sind – wir wissen aber nicht, wie schnell wir im Vergleich zu den anderen sind“, betont Peterhansel vor dem Auftakt der Dakar 2015 an diesem Sonntag in Buenos Aires. «Mit einem neuen Auto ist es wahrscheinlicher, dass etwas schiefgeht», befürchtet der Franzose, der 2013 im Mini seinen fünften Sieg im Auto eingefahren hatte, sechsmal triumphierte er auf dem Motorrad.
Nachteil Heckantrieb?
Im Gegensatz zu den Allrad-Minis von Titelverteidiger Nani Roma und dessen X-raid-Kollegen treten Peterhansel, Sainz und Despres in heckangetriebenen Autos an.
Der bislang letzte Sieg eines zweiradangetriebenen Wagens datiert aus dem Jahr 2000. Um sich auf das Abenteuer in Südamerika von Argentinien über Chile nach Bolivien und wieder zurück nach Argentinien mit der Zieldurchfahrt am 17. Januar vorzubereiten, absolvierten die Peugeot-Piloten Testfahrten in Marokko. «Ich habe dort sicherlich schon 15 Mal in meiner Karriere getestet, aber so schnell bin ich dabei noch nie gefahren», stellt Peterhansel erfreut fest. Auch schnell und vor allem zuverlässig genug, um die Minis bei der sechsten Dakar-Auflage in Südamerika zu schlagen? 2012 und 2013 gewann Peterhansel im Mini, vor einem Jahr setzte Roma die Serie fort. «In diesem Januar müssen wir wieder unsere Leistungsstärke beweisen“, betont Roma. Der Mini ALL4 Racing sei derzeit der Maßstab in der Cross-Country-Rallye. „Aber die Dakar bietet immer noch besondere Herausforderungen», sagt der Spanier.
Ohne Hilfe
Zum Beispiel die Marathon-Etappe, erstmals seit 2005 wieder für Autos und Trucks im Programm. Die Schwierigkeit: Die Fahrer und Co-Piloten sind auf sich allein gestellt, Hilfe von Mechanikern gibt es nicht. Nur gegenseitige Hilfe unter den Piloten und Beifahrern ist erlaubt. Also baute das X-raid-Team auch spezielle Teambuilding-Maßnahmen in seine Vorbereitung ein.
Die Crews trafen sich auf einer Finca im Norden von Teneriffa. Vom gemeinsamen Kochen bis zu gemeinsamen Bergtouren – das Gemeinschaftsgefühl sollte gestärkt werden. Hinzu kommt, dass die Piloten auch selbst notwendige Reparaturen vornehmen sollen.
«Wenn während der Prüfung etwas passiert, stehen die Piloten unter starkem Druck und Stress. Wenn sie vorher geübt haben, wie man Teile wechselt, gehen sie mit mehr Ruhe an die Sache heran und sind damit auch schneller», erklärt X-raid Ingenieur Joan Navarro.
Neben Roma starten der Argentinier Orlando Terranova sowie der Pole Krzysztof Holowczyc für den Rennstall aus dem hessischen Trebur.
In den Kampf des Titelverteidigers gegen die Herausforderer könnte sich aber auch Giniel de Villiers im Toyota Hilux einmischen. Wiedergutmachung nach einer völlig verkorksten Dakar vor einem Jahr will Robby Gordon im Hummer. «Ich komme nicht, um mich zu entspannen, sondern um zu gewinnen», betont der Amerikaner. Vor ihnen allen liegen rund 9.000 Kilometer Offroad-Herausforderung.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können