Ohne Steuern kostete ein Liter 95er Benzin zum 1. Januar an der Zapfsäule rund 47,8 Cent.
Hinzu kommen erst die Akzisen. Sie betragen rund 46,2 Cent. Zwischensumme 94 Cent. Danach wird die Mehrwertsteuer (TVA) auf den Preis draufgeschlagen. Sie beträgt seit dem 1. Januar 17 Prozent (also 16 Cent). Womit man zu einem Preis für einen Liter Benzin von 1,1 Euro gelangte.
Die gleiche Berechnungsmethode kommt auch beim Diesel zum Einsatz, allerdings geht man dort von einem anderen Preis aus und rechnet mit anderen Akzisen.
Indirekte Steuer
Akzisen sind eine indirekte Steuer, die fix ist und sich nicht verändert, wenn sich der zugrunde liegende Preis verändert. Akzisen werden in Luxemburg auf Alkohol, Tabak, Treibstoff, Heizöl und Gas sowie Strom erhoben. Sie werden an die Administration des Douanes et Accises abgeführt. Mit der Jahreswende haben sich die Akzisen auf Kraftstoffen nicht verändert. Anders jene auf Tabak. Sie wurden temporär gesenkt und kompensieren so die Mehrwertsteuererhöhung zumindestens teilweise.
Die Mehrwertsteuer (TVA) ist eine indirekte Steuer, die in der Theorie vom Endverbraucher bezahlt wird. Händler, die etwas einkaufen, bezahlen sie und «sammeln» ihrerseits Mehrwertsteuer beim Verkauf ein. Die von einem Händler gezahlte Mehrwertsteuer kann er als Vorsteuer vom Finanzamt zurückfordern. Da Händler beim Verkauf in der Regel einen höheren Preis erzielen, entsteht normalerweise eine positive Differenz – ein Nettobetrag –, die sie ans Finanzamt abführen.
In der grauen Theorie schlagen die Geschäftsleute die Mehrwertsteuer einfach auf ihre Preise drauf, weshalb sie sich beim Kassensturz neutral verhält. Nur der Endverbraucher, der keine gezahlten Steuern zurückverlangen kann, bezahlt die Rechnung.
Allerdings ist dieser nicht immer bereit, höhere Preise zu zahlen, und der Händler muss bei einer TVA-Erhöhung manchmal seine Nettopreise senken, damit die Kunden nicht weniger Ware kaufen.
Obergrenzen
In Luxemburg haben die Preise an der Zapfsäule von der Regierung verordnete Obergrenzen. Diese Obergrenze hat sich zum 1. Januar genau so weit bewegt, um die TVA-Erhöhung von 15 auf 17 Prozent zu kompensieren. Die Tankstellen im Lande haben sich (fast) ausnahmslos daran orientiert.
Am Freitagabend teilte das Wirtschaftsministerium mit, dass besagte Obergrenze ab heute wieder gesenkt wurde.
Zu Demaart
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