Drei Wochen nach den Anschlägen von Paris sieht Nachbar Rheinland-Pfalz eine erhöhte Terrorgefahr für das französische Atomkraftwerk Cattenom. «Die Bedrohung ist größer geworden,, sagt Vize-Regierungschefin Eveline Lemke in einem Interview. Die Grünen-Politikerin verwies auf die Festnahme eines Verdächtigen Ende 2014 in Belgien mit einem Koran sowie einem USB-Stick mit einem detaillierten Plan des französischen AKW Chooz. Hinzu kämen die rätselhaften Drohnenflüge über mehrere Atommeiler in Frankreich. «Die hat es auch über Cattenom gegeben», ergänzte Lemke.
Das pannengeplagte AKW Cattenom liegt nicht weit entfernt von der Grenze zu Luxemburg, Saarland und Rheinland-Pfalz. Vor Anschlägen und Flugzeugabstürzen ist es nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin zu wenig geschützt.
Gerade in Cattenom zeige sich, dass die Sicherheitskultur unzureichend sei. Die immer wieder auftretenden Mängel könnten im Störfall, etwa durch einen terroristischen Angriff, schneller zu Funktionsausfällen führen, sagt Diplom-Physikerin Oda Becker. Bei einer Kernschmelze in Cattenom könnten im ungünstigsten Fall komplett Luxemburg, Teile von Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland kontaminiert sein, heißt es in einer Studie von Greenpeace.
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