Um auf die Situation der Frauen im öffentlichen Raum hinzuweisen, plant das sich um CID Femmes gruppierende Aktionsbündnis JIF zum Internationalen Frauentag am 8. März einen Nachtmarsch und ein feministisches Kulturfest.
Feministisches Kulturfest
• 11 Uhr: Offizielle EröffnungMusik und Tanz
• 11.30 Uhr: Apéro-Jazz: Suicidal Yodels mit Erika Stucky
• 16.15 Uhr: Femmes en mouvement: Tanz-Performance von «Las chicas»
• 17.15 Uhr: Konzert «Mund auf statt Klappe zu» Feministische Lieder
• 18 Uhr: Nipples theory: Revolution der Barbie, TanztheaterAusstellungen
• Les KopplaNanas (Femmes en détresse)
• Femmes bâtisseuses d’avenirWorkshops und Theater
• 13.30 Uhr: Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen
• 15 Uhr: Stereotyp-Stereomoss
Theaterstück
• 15.15 Uhr: «Mund auf statt Klappe zu»: Chorworkshop
• Den ganzen Tag: Info-Dorf der VereineWeitere Informationen:
• JIF2015 / CID
Tel.: 241095-1
[email protected]
www.fraendag.lu• neimënster
Tel.: 262052444
[email protected]
www.neimenster.lu
Warum sind Familienparkplätze in Parkhäusern immer mit einer Frau und einem Kind illustriert? Wieso ist es für ein Mädchen heute immer noch gefährlicher als für einen Jungen, spät abends alleine durch die Stadt zu laufen? Und warum werden öffentliche Einrichtungen wie Jugendhäuser und auch Sportvereine vor allem von Jungen und Männern genutzt?
Geschlechterklischees
Unser öffentlicher Raum ist keineswegs neutral. Symbole und Bilder, nicht selten in der Werbung, unterfüttern ohnehin in unserer Gesellschaft verbreitete Geschlechterklischees noch weiter. Viele so genannte öffentliche Einrichtungen sind auf die Bedürfnisse von Männern und Frauen nicht gleichermaßen zugeschnitten. Und die Straße? Ja, die Straße, sie bleibt ein gefährliches Pflaster, besonders nachts, besonders für Frauen. «Geh nicht alleine raus, nimm deinen großen Bruder, deinen Kollegen, deinen Freund mit. Lass dich begleiten.» Welches Mädchen hat diese Sätze nicht schon einmal gehört? Und sich dagegen gewehrt?
«Der öffentliche Raum gehört den Frauen», «Tag und Nacht – her mit unseren Rechten!» und «Nach dem Marsch ein Fest» sind die Slogans, die die diesjährige Kampagne der Aktionsplattform JIF2015 kennzeichnen sollen. Das Aktionsbündnis hat seine politischen Forderungen zu Papier gebracht und an die politischen Verantwortlichen weitergegeben. Außerdem organisiert das Bündnis zum Internationalen Frauentag einen Frauennachtmarsch und ein feministisches Kulturfest.
Nur Frauen
Der Nachtmarsch, zu dem nur Frauen eingeladen sind, startet am 7. März um 22 Uhr am Knuedler und führt an Cafes und Kneipen der Oberstadt vorbei bis hinunter in den Grund. Die Demonstrantinnen wollen Übergriffe und Anmache sowie sexualisierte Gewalt denunzieren und sich mit Frauen solidarisieren, die weltweit aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität Gewalt erleben. Die Botschaft soll klar sein: Die Straße, der öffentliche Raum gehört auch uns Frauen, auch nachts, auch ohne auf männlichen Schutz angewiesen zu sein. Um diese Symbolik zu wahren, ist der Marsch nur Frauen vorbehalten. Solidarische Männer sind aber dazu eingeladen, die Frauen im Grund in Empfang zu nehmen.
Auch das feministische Kulturfest, dass das Aktionsbündnis gemeinsam mit der Abtei Neumünster am Folgetag, dem 8. März, dem Internationalen Frauentag, organisiert, lädt Männer, Frauen und Kinder gleichermaßen ein, um bei «Kaffi, Kuch a Kippchen» an Workshops (Selbstverteidigung und Lieder des Feminismus) oder Theater- und Tanzveranstaltungen teilzunehmen. Zudem werden Ausstellungen zu sehen sein, unter anderem jene mit dem Titel «Femmes Bâtisseurs d’Avenir», die acht Architektinnen und ihren – eventuell spezifisch weiblichen – Blick auf Gebäude, Städteplanung und Infrastrukturen beleuchten. Ein Programm, das sich praxisorientiert und alltagstauglich präsentiert und für jeden Einzelnen und jede Einzelne etwas zu bieten hat, denn «Frauenrecht ist nicht nur ein abstrakter Begriff; es ist vor allem eine persönliche Sache. Es geht dabei nicht nur um „uns»; sondern ebenso um mich und um dich“, wie die amerikanische Schriftstellerin Toni Morrison bereits Ende der siebziger Jahre schrieb.
Zu Demaart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können