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Wirtschaftszweig mit Zukunft

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Bereits jetzt steht der Tourismus in Luxemburg für rund 8,7% aller Beschäftigten. Dabei ist der Sektor ausbaufähig. Hauptanziehungspunkt bleibt die Hauptstadt. 66% aller Touristen statten ihr während ihres Aufenthaltes einen Besuch ab.

Der «World Travel & Tourism Council» (WTTC) stellt fest, dass im Jahr 2013 rund 5.500 Menschen in den verschiedenen Tourismussparten tätig waren. Den Zuliefererbereich einbegriffen, komme man auf 19.700 Arbeitsplätze, so die internationale Institution in ihrem Bericht. Und die Tendenz ist steigend. Auf bis zu 8.000 könnte die Zahl der direkten Stellen bis zum Jahr 2014 anziehen, heißt es.

Dies spiegeln auch die Zahlen im Hotel-, Restaurant-, und Gaststättengewerbe wider. Die Horesca meldet 2.830 Einstellungen alleine im letzten Jahr, davon 738 neu geschaffene Arbeitsplätze, von denen 76% unbefristete Verträge sind.

Direkt und indirekt trägt der Tourismus 6,5% zum Bruttoinlandsprodukt bei, direkt 1,9%, wie es in der Antwort von Wirtschaftsminister Etienne Schneider auf eine Anfrage des Abgeordneten André Bauler heißt.

Kongress und Event-Tourismus

Und die Zahlen könnten nach oben gehen. So steht der Geschäftstourismus in Luxemburg für 60,3% der Hotel-Übernachtungen. Und in eben diesen Bereich will die Regierung verstärkt einwirken. MICE heißt das Zauberwort, es steht für «Meetings, incentive, conventions, events». MICE macht bislang 14% der Übernachtungen bei den Hotels aus.

Die Regierung glaubt, dass dieser «Kongress und Event-Tourismus» ein starkes Wachstumpotenzial aufzeigt. Daher ging vom Wirtschaftsministerium kürzlich die Initiative aus, die Kräfte in diesem Bereich zu bündeln und durch Subventionen für Organisatoren attraktiver zu machen. Insgesamt 27 Interessenten sind bereits Mitglied in diesem sogenannten «cluster».

Auch im Rahmen ihres Fünfjahresplanes will die Regierung die Tourismus-Infrastruktur in Luxemburg stärken. Einen wichtigen Anteil kommt hierbei den regionalen Tourismusbüros zu, die neue, attraktive Angebote ausarbeiten sollen. Das nationale Tourismusamt «Office national du Tourisme» (ONT) wurde personell verstärkt. Hinzu kommt eine regelmäßige Präsenz auf spezialisierten Messen im Ausland. Auch bei den Wirtschaftsmissionen im Ausland ist der Tourismus vertreten, seitdem er dem Wirtschaftsministerium untersteht.

Dies hat sicher dazu beigetragen, dass immer mehr japanische oder chinesische Anbieter ihre Reisenden nach Luxemburg bringen.

Aktiver Tourismus

Der klassische Tourist kommt jedoch nach wie vor aus der «näheren» Umgebung. Die Niederländer führen zurzeit mit rund einem Viertel der Übernachtungen, gefolgt von den Belgiern mit 17%, den Deutschen mit 12% und den Franzosen mit 9%. Immerhin 11% der Touristen kommen aus Luxemburg selber.

Städtetrips und aktiver Tourismus wie Wandern, Fahrradtouren oder VTT liegen bei den Angaben zum Grunde des Aufenthalts noch vor der Gastronomie und dem Weinbau. Und eben diese speziellen Angebote sollen ausgebaut und bei der Werbung für Luxemburg in den Vordergrund gerückt werden, wie Minister Etienne Schneider in seiner Antwort festhält.

Hauptanziehungspunkt bleibt die Hauptstadt. 40% aller Übernachtungen wurden laut einer Umfrage von August 2014 hier gezählt. 66% aller Touristen gaben an, die Stadt während ihres Aufenthalts besucht zu haben. Im Schnitt verbringen die Gäste aus anderen Ländern 1,91 Übernachtungen in den Hotels. Bei den Campings liegt die Aufenthaltsdauer bei 7,55 Übernachtungen.

Bleibt noch festzuhalten, dass der Anteil der Personen über 55 Jahre 2014 im Hotelbereich bei 16% lag, auf den Campinggeländen bei 28%.

Familien mit Kindern ziehen offensichtlich Campings vor. Ihr Anteil liegt dort bei 53%. Bei den Hotels stellen sie nur 12% der Gäste.

(Serge Kennerknecht/Tageblatt.lu)