Dienstag23. Dezember 2025

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Ein Label für die Gaststätten

Ein Label für die Gaststätten
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Nach den kritischen Äußerungen der letzten Monate (Rauchverbot, TVA-Erhöhung) kommen seit kurzem auch positive Töne vonseiten der Gaststätten- und Hotelbetreiber.

Die Jahresversammlung des Hotel- und Gaststättenverbandes stand am Montag zwar auch im Zeichen des Rauchverbotes in den Gaststätten und der Erhöhung der Mehrwertsteuer, dies aber weniger als angenommen werden konnte. Vielmehr gab es auch optimistische Töne.

Nach der Begrüßung durch Präsident Alain Rix, der u.a. die «complication administrative» (die administrative Belastung in dem Sektor nehme ständig zu statt ab), die Art und Weise, wie Hygienekontrollen durchgeführt werden und «nicht realistische Forderungen der Gewerkschaften» attackierte, ging Generalsekretär François Koepp auf die Wirtschaftskrise ein, die noch nicht überwunden sei. Luxemburg bewege sich gefährlich nahe an der Deflation; die Preissteigerung beträgt nur mehr 0,6 Prozent.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf alkoholischen Getränken (von 3 auf 17 Prozent) bringe dem Staat etwa 36 Millionen Euro pro Jahr, so Koepp, der unterstrich, die Branche trage etwa ein Drittel (12 Millionen) dieser Teuerung.

Dass die Preise im Sektor gestiegen seien, sei also eine normale Entwicklung, zumal wenn man andere steigende Kostenfaktoren in Betracht ziehe: Die Aussagen der Konsumentenschutzorganisation ULC, die Branche nutze die TVA-Erhöhung, um ihre Preise saftig zu erhöhen und zusätzlichen Gewinn zu machen, stimme also nicht.

Mehrwertsteuer

Der Generalsekretär unterstrich aber auch, dass mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums das ursprüngliche Vorhaben der Regierung, alle Produkte, die in den Betrieben des Sektors verkauft werden, mit 17 Prozent Mehrwertsteuer zu belasten, verhindert werden konnte.

Der Horeca-Sektor sei im Rahmen des Sparplans der Regierung der Wirtschaftsbereich, der am stärksten belastet worden sei, so Koepp, der weiter auf steigende Mieten als wachsendes Problem, vor allem für kleinere Gaststätten im Süden des Landes, verwies.

Das Gesetz zum Schutz der Nichtraucher, das Rauchen in Gaststätten seit Jahresbeginn 2014 verbietet, habe zu einem Umsatzminus von 4 Prozent geführt, die Bierproduktion nahm um 7,8 Prozent ab. Kleinere Cafés müssten gar mit Rückgängen von 10 bis 20 Prozent kämpfen.

Preise unter Druck

Im Hotelbereich seien die Preise weiter unter Druck und die Kosten würden weiter steigen. Dennoch sei die Belegungsrate um 2,7 Prozent gestiegen, die Zimmerauslastung liege nun bei 71,2 Prozent. Auch die Durchschnittspreise pro Zimmer konnten leicht gesteigert werden.

Koepp sprach sich weiter für die Schaffung einer nationalen Reservierungszentrale aus. Ein entsprechendes Instrument soll über das ONT geschaffen werden.

Der Generalsekretär unterstrich die Chancen, die von der Luxemburger EU-Präsidentschaft für die Branche und besonders für den Kongresstourismus entstünden. Der Kongress des europäischen Gaststättenverbandes, Hotrec, so eine weitere positive Nachricht, werde vom 22. bis zum 24. April in Luxemburg über die Bühne gehen, hieß es weiter.

Die für Tourismusfragen zuständige Staatssekretärin Francine Closener unterstrich ihrerseits die Bedeutung des Fremdenverkehrs für Luxemburg und kündigte u.a. die kurzfristige Eröffnung eines «Luxembourg House» in der Hauptstadt an, wo Luxemburger Produkte angeboten werden. Das Geschäft wird von der Luxair betrieben werden. Kongresse, auch außerhalb staatlicher Einrichtungen würden künftig bis zu einem Maximum von 35.000 Euro gefördert, wenn sie wenigstens 100 Besucher nach Luxemburg und 100 Übernachtungen bringen würden.

Bis 35.000 Euro Hilfe

Closener kündigte außerdem die Schaffung eines Labels für Gaststätten an. Die Wirte sollen somit Hilfe zur Selbsthilfe erhalten und bekommen bis zu 15 Prozent einer maximalen Investition von 100.000 zurückerstattet, die in Bezug zu dem Label bzw. zur Steigerung der Attraktivität ihres Geschäftes stehen.

Schließlich sprach Beschäftigungsminister Nicolas Schmit am Montag Abend noch zu der Bedeutung des «dynamischen» Sektors für den einheimischen Arbeitsmarkt.