Es hat von den 74.000 Pendlern, die täglich aus der französischen Grenzregion zu ihrem Arbeitsplatz in Luxemburg fahren, niemand etwas prinzipiell gegen diesen Ausbau. Doch die meisten stört die Absicht der Behörden, dass für die Nutzung dieser Teilstrecke zwischen Famek, Thionville und Zoufftgen (luxemburgische Grenze) eine Maut erhoben werden soll.
Unter anderem rufen diese Pläne auch den Unmut von Anne Grommerch, der UMP-Bürgermeisterin von Thionville, hervor, die als langjährige Pendlerin zu ihrer Arbeitsstelle nach Luxemburg weiß, von was sie spricht. In ihren Augen wird ihre Stadt in vielen Hinsichten vernachlässigt und leidet unter dem wachsenden Verkehrsaufkommen, der zunehmenden Luftverschmutzung und dem regionalen Abbau von Arbeitsplätzen.
Lärm und Gestank
«Il est hors question, de faire payer les pigeons», moniert sie, wobei sie unter «pigeons» jene Pendler versteht, die zu ihrem Arbeitsplatz und zurück diesen Teil der A31 nehmen müssen. Die Bürgermeisterin will ebenfalls nicht verstehen, weshalb die Lkw laut den Plänen der Regierung vom Zahlen dieser Gebühr befreit werden sollen. Gerade die Laster, die den meisten Lärm und den meisten Gestank verursachen und die Fahrbahn in Mitleidenschaft ziehen, müssten ihrer Meinung nach zur Kasse gebeten werden, gerade so wie der Transitverkehr.
Die vorliegenden Pläne stoßen auch bei Michel Liebgott, Abgeordneter des Parti socialiste, auf Kritik. Seiner Ansicht nach müsste eine direkte Verbindung nach Luxemburg für die Autofahrer aus dem Fench-Tal hergestellt werden, die zu diesem Zeitpunkt einen größeren Umweg über Thionville in Kauf nehmen müssen, um zum Arbeitsplatz zu kommen.
In den sozialen Netzen nehmen zahlreiche Pendler gegen die Maut Stellung. Sie befürchten, dass die meisten Pkw-Fahrer es dann vorziehen, über die Landstraßen und durch die Ortszentren (Volmerange-les-Mines, Ottange, in einem geringeren Maß über Audun-le-Tiche, da hier in absehbarer Zeit die «Liaison Micheville eröffnet werden soll» zu fahren und dabei noch größere Staus als bisher provozieren.
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