Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Luxemburg eine sogenannte «Freiwilligen-Kompanie» ins Leben gerufen. Dabei handelte es sich um Luxemburger, die nachdem das Großherzogtum von Nazi-Deutschland besetzt worden war, eine Polizei-Ausbildung in Weimar mitmachen mussten und danach in deutsche Polizei-Einheiten integriert wurden. 450 Mann wurden so von Dezember 1940 bis Mai 1941 in Weimar ausgebildet. Mehrere Mitglieder dieser Kompanie wurden anschließend auf verschiedene Standorte versetzt, 200 jedoch blieben in Weimar. Viele kamen nie mehr nach Luxemburg zurück.
Eine Ausstellung mit dem «Luxemburg in der Polizei des NS-Staates» (Artikel), widmet sich diesem Thema. sie findet zwischen dem 9. April und dem 26. Juni im Thüringischen Hauptstaatsarchiv statt und wird im Rahmen des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ Buchenwald (in der direkten Nähe von Weimar statt) organisiert. In diesem Zusammenhang hat der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser eine parlamentarische Frage an Premierminister Bettel gestellt. Er wollte Details über die Ausstellung erhalten und wissen, ob Luxemburg an ihr beteiligt ist.
Leihgaben
In seiner Antwort sagt Regierungschef Xavier Bettel, dass die Idee eine Ausstellung über dieses Thema zu organisieren von Bernd Schmit, einem deutschen Polizei-Historiker stammt. Er sei auch Kurator der Ausstellung. Ein Teil des in Weimar gezeigten Materials stamme aus dem Militärmuseum aus Diekirch und dem Patton-Museum aus Ettelbrück, wird in der Antwort betont. Des Weiteren seien eine Uniform, verschiedene Abzeichen und ein Ausbildungshandbuch als Leihgabe an das Hauptstaatsarchiv gesendet worden. Beide Museen hätten sich aber nicht aktiv an der Ausrichtung der Exposition beteiligt, so Bettel. Aus Luxemburg hätten auch Privatpersonen und die Vereinigung der » US Veterans friends» den Veranstaltern diverse Objete zur Verfügung gestellt. Ein finanzielle Unterstützung Luxemburgs am Projekt habe es aber nicht gegeben, betont der Premierminister.
Bei der Einweihung der Ausstellung am 9. April in Weimar sei auch keine offizielle Luxemburger Delegation anwesend gewesen. Nur Vertreter der «US Veterans friends» und einige Nachkommen von Betroffenen seien nach Thüringen gereist.
Diskussionen über die Ausrichtung einer solchen Ausstellung in Luxemburg seien keine geführt worden, so Xavier Bettel und erklärt abschließend, dass die geschichtliche Aufarbeitung der Luxemburger Freiwilligen-Kompanie ein Teil der Aufarbeitung des gesamten Zweiten Weltkriegs sei und weitergeführt werde.
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