Eine Finalbegegnung, die so wohl kaum jemand auf der Rechnung hatte. Auch bei den vor der Saison im Tageblatt-Almanach durchgeführten Prognosen der acht Kapitäne hatte niemand diese Final-Paarung vorausgesagt.
Mit einem klaren 2:0 schaltete Steinsel im Halbfinale Titelverteidiger Musel Pikes aus. In beiden Spielen konnte die Amicale dabei direkt einen größeren Rückstand im dritten Viertel aufholen. Nachdem man in der Meisterschaft einen zwischenzeitlichen Lauf von neun Siegen in Folge feiern konnte, begann Steinsel nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Claire Nilles zu straucheln. Nun scheint das Team von René Keiser wieder zu seinem Rhythmus gefunden zu haben. Dabei galt Steinsel vor der Saison noch als große Unbekannte. Nachdem fast alle Spielerinnen in der Zwischensaison ihre aktive Laufbahn beendet hatten, stellte man sogar einen Antrag, in die Nationale 2 absteigen zu dürfen. Diesem wurde jedoch nicht stattgegeben. Nun hat es Steinsel nach dem Pokalfinale sogar ins zweite Endspiel dieser Saison geschafft.
Team der Stunde
Contern mauserte sich hingegen zum Team der Stunde. Am Donnerstagabend warf man den Pokalsieger und großen Favoriten Ettelbrück im alles entscheidenden dritten Halbfinalspiel aus dem Titelrennen. Contern entwickelte sich im Play-off hinter der Etzella zur zweitstärksten Mannschaft der Liga, schloss die Titelgruppe mit einer Bilanz von sieben Siegen und drei Niederlagen ab. Hierbei schaffte man es, Ettelbrück die einzige Niederlage in der Titelgruppe zuzufügen, ein Kunststück, das man im Final Four wiederholen konnte. Das junge Team um Coach Jérôme Altmann harmonierte im Verlauf der Saison immer besser.
In den direkten Vergleichen in dieser Saison steht es bis dato 3:1 für die Amicale. Setzte sich Steinsel in den beiden ersten Begegnungen in der Qualifikationsrunde noch deutlich durch (46:82-Sieg in Contern, 78:52-Erfolg zu Hause), sah dies im Play-off jedoch ganz anders aus. Beide Vergleiche gestalteten sich sehr ausgeglichen, sodass sich beide Teams jeweils knapp vor eigenem Publikum durchsetzten konnten (71:69-Erfolg für Contern, 67:60-Sieg für Steinsel).
Die Finalspiele könnten sich somit zu einer hartumkämpften Angelegenheit entwickeln. Die Amicale durfte als Drittplatzierter über die Reihenfolge der Begegnungen entscheiden und wählte zuerst das Heimspiel. Für Contern wäre es im Übrigen nach 2004 der zweite Meistertitel. Steinsel könnte seine vierte Meisterschaft feiern, die letzte liegt aber bereits 40 Jahre zurück.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können