Im Oktober 2014 schrieb Luxtram das Projekt international aus. Am Montag fiel die Entscheidung, wer die Straßenbahn bauen darf. Es ist die Firma CAF aus Saragossa, heißt es am Montag von Luxtram. Das Unternehmen darf sich auf einen Millionenauftrag freuen. Es geht um ein Auftragsvolumen in Höhe von 83 Millionen Euro.
Strom für den «Urbos»
CAF hat für die Straßenbahn Speicher für kurzfristig abrufbare Energie entwickelt. Es handelt sich um sogenannte Superkondensatoren. Sie liefern über kurze Distanzen Energie. Sie kommen da zum Einsatz wo keine Oberleitung vorhanden sind.Über kleine Zapfsäulen im Boden versteckt zieht der «Urbos» in Sekunden seinen Strom in Batterien. Mit deren Energie kann die Straßenbahn elektrisch von jeder Haltestelle losfahren.
Der Betreiber aus Luxemburg, Luxtram, hat bei den Spaniern 21 «Urbos» (Tramtyp) in Auftrag gegeben. Die ersten Straßenbahnen werden Anfang 2017 ausgeliefert. Sie werden auf der Teilstrecke Luxexpo und «Roud Bréck» pendeln. Ein Tramwagen wird 44 Meter lang sein und soll bis zu 450 Passagiere fassen.
10.000 Passagiere
Es gibt aber noch die Option auf «extralarge». Darin ist ein Wagen 56 Meter lang und fasst bis zu 55o Passagiere, so Luxtram-Chef André von der Marck gegenüber Tageblatt.lu. Laut Betreiber kann man mit der normalen Version stündlich bis zu 10.000 Passagiere in eine Richtung transportieren. Erste Designs des «Urbos» will man in den kommenden Wochen zeigen. Es soll aber keine Tram von der Stange werden. «Sie wird spezifisch für Luxemburg entwickelt,» erklärt von der Marck
Seit 1917 ist das Unternehmen auf die Herstellung von Waggons spezialisiert. Die Ingenieure aus Nordspanien entwickeln Straßenbahnen, S-Bahnen, U-Bahnen sowie Hochgeschwindigkeitszüge.
Zahlreiche Auftraggeber
Bei Straßenbahnen ist das Unternehmen dick im Geschäft. Neben Städten in Spanien fahren ihre Produkte in Frankreich, Großbritannien, Türkei, Schweden, Estland, Ungarn, Deutschland, Brasilien, USA, Australien und Taiwan. Die Lieferung der neuen Straßenbahnen für Luxemburg ist der erste Auftrag für CAF in hierzulande.
Die Arbeiten an den Wartungs- und Lagerhallen haben bereits begonnen. Für den «Tramschapp» auf Kirchberg wurde ein Waldstück gerodet. Im Mai 2016 werden die ersten Schienen verlegt. Das Streckennetz wird eine Länge von 16 Kilometern haben. Die Kosten für das Projekt belaufen sich isgesamt auf 554 Millionen Euro.
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