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Degroof und Petercam fusionieren

Degroof und Petercam fusionieren
(Fabrizio Pizzolante)

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In den letzten vier Monaten haben sich die beiden belgischen Finanzinstitute Degroof und Petercam gegenseitig unter die Lupe genommen. Das Resultat: Sie wollen fusionieren.

Ein diesbezüglicher Vertrag wurde am Mittwoch unterzeichnet. Beide verfügen über eigene Tochtergesellschaften in Luxemburg. Die neue Bank, die aus der Fusion erwachsen wird, soll den Namen «Banque Degroof Petercam» erhalten und weltweit etwa 1.500 Mitarbeiter zählen. Die Zustimmung der Behörden steht noch aus, was bedeutet, dass man erst für die zweite Hälfte 2015 mit dem endgültigen Abschluss der Transaktion rechnet.

Da beide Institute über eigene Tochtergesellschaften in Luxemburg verfügen, stellt sich die Frage, wie es um deren Zukunft bestellt ist. Petercam beschäftigt rund 35 Personen in Luxemburg. Die Degroof-Gruppe ist seit 25 Jahren in Luxemburg vertreten und beschäftigt hierzulande über 300 Mitarbeiter.

Im Januar hatte die belgische Tageszeitung De Tijd berichtet, im Falle einer Fusion würden in Belgien rund 10 bis 15 Prozent der Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

«Wir rechnen nicht mit einem Abbau von Arbeitsplätzen», so Gaétan van der Bruggen, Mitglied des Direktionskomitees bei Petercam in Luxemburg, gegenüber dem Tageblatt. Dabei sei es aber noch zu früh, um feste Aussagen zu machen. Immerhin werde bei Fusionen immer nach Synergien gesucht. Bei Petercam in Luxemburg geht man jedoch davon aus, in Zukunft in das deutlich größere Gebäude von Degroof umzuziehen. «Aber selbst das ist noch nicht entschieden», so Van der Bruggen.

Die Bank-Lizenz von Degroof

Diese Aussagen bestätigte auch ein Pressesprechen von Degroof Belgien: «Wir haben noch keine Informationen über den Einfluss der Fusion auf die unterschiedlichen Länder», unterstrich er. Frühestens in einigen Monaten könne man mit mehr Informationen rechnen.

Erst nach einer Zustimmung durch die Behörden würden die betreffenden Arbeitsgruppen ihre wahre Arbeit aufnehmen, so auch eine Petercam-Sprecherin aus Belgien.

Für Zuversicht sorgt jedoch eine Aussage von Philippe Masset, Geschäftsführer der Banque Degroof. Er erklärte im Januar gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass das neue Finanzinstitut in Frankreich und Spanien, aber auch in Luxemburg nach interessanten Übernahme-Möglichkeiten Ausschau halte. Man wolle sich in diesen drei Märkten verstärken.

Hintergrund des Zusammenschlusses ist die Absicht, «einen unabhängigen Marktführer im Bereich Vermögensverwaltung und Finanzdienstleistungen in Belgien, der starke europäische Ambitionen verfolgt», zu schaffen, hatten beide Finanzinstitute im Januar mitgeteilt. Mit über 47 Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen werde die neue Gruppe der führende unabhängige Finanzdienstleister in Belgien. Zusätzlich werde das neue Unternehmen auch stark international präsent sein, insbesondere in Luxemburg und Frankreich.

Beide Unternehmen haben ein Geschäftsmodell, das auf drei grundlegenden Geschäftsbereichen beruht: Private Banking, institutionelles Management und Investmentbanking.

Der Zusammenschluss soll in der Form einer Übernahme von Petercam durch Degroof umgesetzt werden. Dies hat für beide den Vorteil, dass das neue Unternehmen in Zukunft mit der bestehenden Bank-Lizenz von Degroof arbeiten kann. Die Aktionäre von Degroof sollen 70 Prozent der Anteile an der neuen Einheit halten – die von Petercam 30 Prozent.