Überraschende Wende bei Douglas: Die Parfümeriekette kehrt nun doch nicht an die Börse zurück. Stattdessen gaben die Eigentümer, die Gründerfamilie Kreke und US-Investmentfonds Advent, am Montag in Hagen bekannt, das Unternehmen an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners verkaufen zu wollen. Zur Höhe des Kaufpreises machten sie keine Angaben. Die Familie Kreke werde aber als Gesellschafter mit 15 Prozent an Douglas beteiligt bleiben.
Erst am Freitag hatte Douglas bekannt gegeben, noch in diesem Jahr zurück an die Börse zu wollen. Drei Tage später teilte das Unternehmen nun mit, die Pläne nicht weiter zu verfolgen. Noch ist der Verkauf nicht unter Dach und Fach, da der Aufsichtsrat ihm noch zustimmen muss. Der Fonds Advent, der bislang 80 Prozent an Douglas hielt, zieht sich demnach komplett zurück – und auch die Gründerfamilie gibt Anteile auf. Bislang besaßen die Krekes 20 Prozent an der Parfümeriekette, künftig wohl fünf Prozent weniger.
Der Chef bleibt
Der bisherige Vorstandsvorsitzende, Henning Kreke, soll Douglas aber auch unter dem neuen Haupteigentümer führen. CVC werde Douglas als «zuverlässiger und langfristig orientierter Partner» mit zusätzlicher «Industrieexpertise sowie finanziellen Mitteln» unterstützen, um das nachhaltige Wachstum sicherzustellen, erklärte Kreke. Die Parfümeriekette Douglas ist nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von rund 17 Prozent die größte Europas. Etwa 80 Prozent des Umsatzes macht sie in fünf Kernmärkten, in denen der Konzern besonders stark vertreten ist. 2014 übernahm Douglas die französische Parfümerie-Kette Nocibé und expandierte nach Norwegen.
Immer wichtiger wird für das Unternehmen der Online-Handel. In den vergangenen beiden Geschäftsjahren stieg der Umsatz dort nach Unternehmensangaben jeweils um rund 30 Prozent und macht inzwischen knapp neun Prozent des Gesamtumsatzes von etwa 2,5 Milliarden Euro aus. Im Geschäftsjahr 2013/2014 machte Douglas einen Gewinn vor Steuern von 256 Millionen Euro. Das erste Halbjahr 2014/2015 ist laut Douglas mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro und einem Gewinn vor Steuern von 180 Millionen Euro «sehr erfolgreich» verlaufen. Insgesamt hat der Parfümerie-Riese 17.000 Mitarbeiter.
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