Im Fall Tanja Gräff erhoffen sich die Ermittler von mehreren Schrei- und Rufexperimenten neue Erkenntnisse zum Tod der Studentin. Damit wolle man der Spur "Schrei an der Kabinenbahn", nachgehen.
Ein Zeuge hatte angegeben, er habe in der Nacht des Verschwindens der jungen Frau vor acht Jahren einen weiblichen Schrei gehört, der aus Richtung der Kabinenbahn am Moselufer gekommen sei. Die Ermittlungen in diese Richtung seien damals ergebnislos geblieben.
Am 11. Mai dieses Jahres wurden zufällig die sterblichen Überreste Gräffs bei Rodungsarbeiten in der Gegend gefunden. Nun soll untersucht werden, ob die Wahrnehmungen des Zeugen mit den Geschehnissen in Einklang gebracht werden können. Dazu würden in den frühen Morgenstunden in einer der kommenden Nächte unter Begleitung von Polizei und Staatsanwaltschaft mehrere Schall- und Rufexperimente durchgeführt. Der genaue Termin stehe noch nicht fest.
Die Polizei bat die Bürger um Verständnis für Störungen der Nachtruhe. Zugleich bat sie darum, nächtliche Schreie, Hilferufe oder ähnliche Besonderheiten über den Notruf 110 zu melden. Nur dann können man klären, ob es sich um einen tatsächlichen Notfall oder um die Untersuchung handle.
Eric Rings, geboren 1979 in Esch/Alzette, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg und fing 2010 als Journalist beim Tageblatt an. Seit 2019 schreibt er über innenpolitische Themen.
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