Das Schicksal der tot aufgefundenen Studentin Tanja Gräff lässt vielen Menschen keine Ruhe: Was geschah wirklich an der Felswand? Die Ermittler versuchen, mit teils ungewöhnlichen Methoden Licht ins Dunkel zu bringen.
Die Ermittler im Fall Tanja Gräff versuchen, den Tod der Studentin mit neuen Methoden aufzuklären. Wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte, werden in Trier weiterhin spezielle Schrei-Experimente vorbereitet. Bislang habe die wissenschaftliche Untersuchung noch nicht stattgefunden. Unter anderem müssten die Windbedingungen vergleichbar sein zu jenen am Tag des Verschwindens von Tanja Gräff. Am Freitag scannte zudem eine Spezialeinheit des Bundeskriminalamtes (BKA) die Felswand mit Lasern ab, an der Gräffs Skelett gefunden worden war.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten Mitte der Woche angekündigt, in einer der kommenden Nächte mit Schall-Experimenten einer alten Spur nachgehen zu wollen. Ein Zeuge hatte einst ausgesagt, in der Nacht des Verschwindens der Studentin vor acht Jahren einen weiblichen Schrei aus Richtung der Kabinenbahn am Moselufer gehört zu haben. Nach Angaben der Polizei blieben die Ermittlungen in diese Richtung damals ohne Ergebnis. Am 11. Mai dieses Jahres waren Gräffs sterbliche Überreste zufällig bei Rodungsarbeiten an einer Felswand gefunden worden.
Schall- und Rufexperimente
Wissenschaftler wollen mit mehreren Schall- und Rufexperimenten herausfinden, inwiefern die Schilderung des Zeugen zu den Geschehnissen an der Felswand passen. Da die Wetterbedingungen vergleichbar sein müssen, wird der genaue Termin laut Ermittler kurzfristig angesetzt. Anwohner wurden bereits um Verständnis gebeten, sollten sie von den nächtlichen Rufen geweckt werden.
Bereits am Freitag rückten nach Polizeiangaben Spezialisten des BKA an, um die Felswand mit Lasern abzuscannen. Damit ließe sich das Gestein dreidimensional darstellen. Die Aufnahmen sollen die Gutachten zum vermuteten Sturz und Tod der Studentin unterstützen.
Eric Rings, geboren 1979 in Esch/Alzette, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg und fing 2010 als Journalist beim Tageblatt an. Seit 2019 schreibt er über innenpolitische Themen.
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