Mit vorerst relativ geringen Auswirkungen für die Passagiere starten die Piloten der Lufthansa am Dienstagmorgen (8.00 Uhr) ihre 13. Streikrunde. Auch mit Hilfe freiwilliger Crews will die Fluggesellschaft mehr als die Hälfte der vom Ausstand bedrohten Langstreckenflüge fliegen, wie das Unternehmen am Montag ankündigte. Definitiv gestrichen sind bislang 84 Verbindungen in München, Frankfurt und Düsseldorf. Im Streikzeitraum bis Mitternacht (24.00 Uhr) sollen hingegen 90 Überseeflüge stattfinden.
Allerdings hat sich die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bereits am Montagabend eine Verlängerung des Streiks bis Mittwoch angekündigt. Und der wird dann den Kurz- und Mittelstreckenverkehr der Lufthansa treffen. Hier ist die Zahl der Maschinen wesentlich höher als im Interkontinentalverkehr. Insgesamt plant Lufthansa am Dienstag rund 1500 Flüge. Grundsätzlich seien jetzt jede Woche neue Streiks der Piloten möglich, sagte VC-Sprecher Markus Wahl der Deutschen Presse-Agentur.
Verhandlungen gescheitert
Die Gewerkschaft hat die Gespräche mit dem Management erneut für gescheitert (Link) erklärt. Nach Darstellung der VC hat es Lufthansa abgelehnt, die geplante Verlagerung von Flugzeugen und Arbeitsplätzen ins Ausland für die Zeit der Verhandlungen auszusetzen. Man könne aber nicht über Job-Sicherheit diskutieren, wenn gleichzeitig Stellen ins Ausland verlagert würden, hatte Wahl erklärt. Lufthansa ist hingegen der Meinung, man habe den Piloten bereits weitgehende Zugeständnisse gemacht.
In den bislang zwölf Streikrunden seit April 2014 hat die VC dem Unternehmen nach dessen Angaben mehr als 300 Millionen Euro Schaden zugefügt. Offizieller Streikgrund bleibt die Übergangsversorgung der rund 5.400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings.
Lesen Sie auch:
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können