Headlines

„Rote Linien“ und der Iran

„Rote Linien“ und der Iran

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Was man einst vom Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis behaupten konnte, gilt nun für den syrischen Bürgerkrieg: Das Ende dieses Konflikts ist einer der Schlüssel zum regionalen Frieden – und darüber hinaus. Während die Fronten und die Alliierten im Streit um die besetzten palästinensischen Gebiete mehr oder weniger eindeutig sind, gilt dies nicht für das syrische Drama.

In den letzten Jahren haben sich Allianzen, Machtverhältnisse und politische Gefüge immer wieder aufs Neue verschoben. Die Palästinenser wurden hingegen stets vom Westen und auch von der Arabischen Liga links liegen gelassen. Syrien ist im Vergleich hierzu viel komplizierter und hat eine kaum vorstellbare geopolitische Reichweite. Wer es ganz zynisch haben will, könnte behaupten, dass der Frieden in der Ukraine etwa in Syrien verloren wurde, als US-Präsident Barack Obama und sein russisches Gegenüber Wladimir Putin auf Grundlage der „roten Linien“ pokerten. Obama verlor, Putin gewann die Diplomatie-Schlacht und nutzte sie militärisch zu seiner Gunst aus.

Gleichzeitig errang Obama wegen des Atomabkommens mit dem Iran einen historischen Erfolg – den Putin wiederum für sich zu nutzen weiß. Teheran ist einer der engsten Alliierten des Kremls. Das Fazit ist eindeutig: Weder die USA noch Russland können den Syrien-Krieg für sich entscheiden. Diese Einsicht scheint jedoch nur tröpfchenweise durchzusickern.