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Trainieren für den Tag X

Trainieren für den Tag X
(dpa-Symbolfoto)

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Mit Atomwaffen ausrüstbare Nato-Kampfjets trainieren von diesem Montag an bei der Übung "Steadfast Noon" auf dem Fliegerhorst Büchel. Das Trainingsgebiet reicht bis nach Luxemburg.

Rund 90 Kilometer von der Luxemburger Grenze entfernt liegt in Büchel in der Eifel ein deutscher Luftwaffenstützpunkt. Neben dem Flugplatz in einem Waldstück gut geschützt und schwer bewacht lagern Atombomben (Link) für die Kampfflugzeuge auf dem Flughafen. Bis zum 16. Oktober werden Kampfjets aus Deutschland, Polen, Griechenland, Tschechien und den USA den Ablauf und Einsatz mit den umstrittenen Atomwaffen trainieren umd simulieren.

Details will die Nato in ihrem Hauptquartier im belgischen Mons keine nennen. Das griechische Verteidigungsministerium hatte auf seiner Internetseite die Beteiligung von drei griechischen Kampfjets an der Übung «Steadfast Noon» in Büchel angekündigt.

Trägerflugzeuge

«Steadfast Noon» werden die jährlichen Übungen von Luftwaffen der Nato-Länder genannt, bei denen üblicherweise der Einsatz von Flugzeugen trainiert wird, die im Kriegsfall mit Atomwaffen bestückt werden könnten. Daran beteiligen sich auch Staaten, die gar keine eigenen Atomwaffen haben, aber entsprechende Trägerflugzeuge für den Einsatz von US-Atomwaffen bereitstellen.

Der Luftraum über dem Flugplatz werde während der Übung zeitweise für die zivile Luftfahrt gesperrt, heißt es von der deutschen Flugsicherung. Auch entlang der Grenze zu Luxemburg wird es in den kommenden Tagen lauter. Der Osten des Landes grenzt an den militärischen Übungsluftraum «Temporary Reserved Airspace (TRA) 205». Er erstreckt sich über weite Teile von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Der Luftraum über Luxemburg wird auch benutzt um auf den US-Fliegerhorst Spangdahlem einzuschwenken.

340.000 Tonnen TNT

Unweit von der Fliegerbasis Büchel lagern nach unbestätigten Meldungen bis zu 20 US-Atomwaffen des Typs B61. Es handelt sich dabei um eine taktische Kernwaffe. Eine solche Bombe besitzt je nach Modellreihe eine maximale Sprengkraft von 340.000 Tonnen TNT. Würde eine solche Atombombe Luxemburg-Stadt treffen, würde zwischen Strassen und Findel kein einziges Haus mehr stehen (Link).

Friedensaktivisten kritisieren die NATO-Übung. Eine Sprecherin der Gruppe Büchel-Atomwaffenfrei sagte gegenüber dem Südwestrundfunk, die Übung sei das größte NATO-Manöver seit zehn Jahren.

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