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Wo bleibt die Empörung?

Wo bleibt die Empörung?
(AFP/Thomas Coex)

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Israels Unterdrückungspolitik.

Wer von Terror spricht und im selben Satz absurderweise das Wort Flüchtling erwähnt, findet große Aufmerksamkeit. Wer zurzeit jedoch eine ähnliche Empörung mit Blick auf die Geschehnisse in Jerusalem erwartet, wird enttäuscht. Niemand schert sich scheinbar um die gewohnte asymmetrische Konfrontation zwischen Israelis und Palästinensern.

Hierfür sind vor allem die Mär vom – de facto nicht mehr existierenden – Friedensprozess und viele Medien verantwortlich: Die öffentliche Meinung wurde im Westen derart konditioniert, dass sich nur noch intellektuelle Eliten und Randgruppen Fragen zu stellen scheinen. Es herrscht in weiten Kreisen die komplett weltfremde Vorstellung von einem Konflikt zweier ebenbürtiger Parteien. Dies legitimiert zu Unrecht Israels Kolonialpolitik und Straffreiheit. Dabei sieht die Realität anders aus: Israel ist eine Besatzungsmacht, die mit Gewalt und politischer Repression ein Volk unterdrückt. Dies ist freilich keine Entschuldigung für die Messerattacken gegen Israelis. Allerdings sollten wir uns über Folgendes im Klaren sein: Diese Form von Gewalt wiederholt sich so lange, bis eine Zwei- beziehungsweise Ein-Staaten-Lösung von Israel umgesetzt wird. Sie ist der Schlüssel zum Frieden.

Weitere Unterdrückung und Entwürdigung hingegen nicht.