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Leichter verordnet als umgesetzt

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Inklusion in der Schule.

In Luxemburg liegt der Anteil der Schüler, die keine Regelschule besuchen, bei weniger als einem Prozent. Diese Zahl entspricht voll und ganz der UN-Behindertenrechtskonvention, die unter anderem ein Recht auf eine gemeinsame Beschulung von behinderten und nicht behinderten Menschen verlangt.

Die Europäische Konferenz zur Inklusion in der Schule hat allerdings gezeigt, dass man sich von Zahlen nicht blenden lassen darf, denn Inklusion wird leichter verordnet als umgesetzt. Auch wenn alle Jugendlichen, die an der Konferenz teilgenommen haben, eine Regelschule besuchen, ist die Liste ihrer Vorwürfe lang. Zwei Forderungen kehren dabei immer wieder: Die Schüler verlangen von allen Beteiligten mehr Verständnis und Unterstützung. Allen voran die Lehrer seien oftmals schlecht ausgebildet und wüssten nicht, wie sie konkret helfen könnten. In Luxemburg scheint die Regierung erkannt zu haben, dass trotz befriedigender Statistiken Forderungen dieser Art ernst genommen werden müssen. So will Bildungsminister Claude Meisch „centres spécialisés“ einführen, welche die Lehrer beraten und spezielle Fortbildungen anbieten sollen. Zeitnahe Interventionen im Klassenzimmer sollen ebenfalls möglich sein. Wenn diese Reformen greifen, würde das inklusive Bildungssystem auf Quantität und Qualität setzen. Bis hierhin gilt es, sich nicht allein mit der Statistik zufriedenzugeben.