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Schleppende Hilfe

Schleppende Hilfe
(Santi Palacios)

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EU-Staaten und die Flüchtlinge.

Die meisten EU-Staaten tun sich weiter schwer damit, den Ernst der Lage zu erkennen und angesichts der Flüchtlingskrise konkret zu handeln. So hat die Europäische Grenzschutzagentur vor fast drei Wochen zusätzliche Grenzschutzbeamte angefordert, um ihren griechischen und italienischen Kollegen in den Ankunftsorten der Flüchtlinge zur Hand zu gehen. Von den 775 angeforderten Beamten wurden bislang lediglich 291 bereitgestellt.

Gerade einmal sechs EU-Staaten haben bisher Aufnahmeplätze angeboten, um im Rahmen der Vereinbarung über die Umverteilung von Flüchtlingen diese und in den kommenden Wochen Asylbewerber aufzunehmen, darunter auch Luxemburg. Dabei wissen alle 28 EU-Staaten bereits seit Wochen, dass sie ihren Beitrag dazu leisten müssen, Griechenland und Italien zu entlasten. Es fragt sich, wie dies in Athen und Rom aufgenommen wird, da doch sie die Hauptlast zu tragen haben und von ihnen erwartet wird, dass sie die Flüchtlinge in den sogenannten Hotspots so lange festhalten, bis sie entweder in andere EU-Staaten umverteilt oder, falls sie kein Anrecht auf Asyl haben, zurück in ihr Herkunftsland gebracht werden. Mit ihrer schleppenden Hilfeleistung haben viele europäische Staaten die Grenze hin zur Verantwortungslosigkeit bereits überschritten. Dies könnte das Vertrauen und die partnerschaftlichen Beziehungen untereinander nachhaltig schädigen.