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Strategischer Pakt mit dem Übel

Strategischer Pakt mit dem Übel
(Reuters/Bassam Khabieh)

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Syrien braucht Stabilität.

Die Flüchtlingskrise reißt nicht ab. Die EU ist am Rand der Zerreißprobe. Die wahren Leidenden sind aber die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen. In Syrien herrscht Krieg. Der gegenteilige Zustand von Stabilität demnach. Doch nach Syrien wollen und sollen die meisten irgendwann zurück. Je früher, desto besser. Weil Europa nicht ihre Heimat ist und sie für die meisten wohl nie werden wird. Und weil Syrien, soll das Land irgendwann wieder aufgebaut werden, diese Menschen brauchen wird.

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Stellt sich die Frage, wie Stabilität nach Syrien kommen kann. Erkannt werden sollte, dass Vergleiche nur zwischen realistischen, konkreten Optionen möglich sind. Ein bald wieder solides staatliches Gefüge in Syrien ohne Assad scheint eine Utopie, eine zurzeit unerreichbare Perfektion. Denn wer sollte es garantieren? Ist es demnach noch angebracht, Assad oder den IS als kleineres oder größeres Übel anzusehen? Wohl kaum. Auch weil es darauf keine allgemein zufriedenstellende Antwort gibt. Sollten aber Freiheit und Demokratie als Ziele nicht über Stabilität stehen? Auf lange Sicht ganz gewiss. Doch bislang hat dieser Weg die syrische Tragödie nur in immer schlimmere Sphären getrieben.

Die moralischen und teilweise moralisierenden Ansprüche sind nicht zielführend. Der Krieg geht weiter. Was das Land braucht, ist Stabilität. Das Ende des Krieges wäre ein erster Schritt. Auch wenn es auf Kosten einer strategischen, zeitlich begrenzten Allianz mit einem Übel geht.