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Das gute Geschäft mit den Privatkunden

Das gute Geschäft mit den Privatkunden
(ian Langsdon)

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Die Pariser Großbank BNP Paribas hat am Freitag ihre Bilanz für das dritte Quartal vorgestellt. Der Finanzkonzern macht ordentlich Gewinn.

Nach der Deutschen Bank am Donnerstag hat am Freitag die Pariser Großbank BNP Paribas ihre Bilanz für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2015 vorgestellt. Anders als bei der Deutschen Bank in Frankfurt herrscht in Paris Zufriedenheit. Der Finanzkonzern macht ordentlich Gewinn.

Das Kreditgeschäft läuft gut bei der BGL BNP Paribas. Im dritten Quartal legte es um 3,1 Prozent zu. Renner im Kreditgeschäft waren Immobilienkredite und Firmenfinanzierungen. Die Einlagen erhöhten sich um 6,5 Prozent heißt es in der Mitteilung aus Paris. Die Erhöhung geht besonders auf Firmen-Einlagen zurück.
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In den Monaten Juli, August, September, hat die französische Großbank einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das übertraf die Erwartungen der Analysten, die in einer Vorab-Umfrage der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg mit einem Gewinn von 1,7 Milliarden gerechnet hatten.

Unterschiedlich abgeschnitten

Die verschiedenen Bereiche schnitten im dritten Quartal unterschiedlich ab. Star ist das internationale Finanzdienstleistungsgeschäft. Hier fasst die Bank das Privatkundengeschäft außerhalb der Eurozone, das Vermögensmanagement, die Verbraucherfinanzierung und das Versicherungsgeschäft zusammen. Mit einer Steigerung von 10,5 Prozent erzielte die Sparte 1,2 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern.

Das Privatkundengeschäft in Frankreich, Belgien, Italien und in Luxemburg verzeichnet insgesamt ein Vorsteuer-ergebnis von 979 Millionen Euro. Keinen Zuwachs – sogar einen Einbruch – verzeichnet die Bank mit 624 Millionen im Unternehmens und Investmentbankgeschäft, eine Bereich, der auch bei der Deutschen Bank vor einer Restrukturierung steht. In den ersten neun Monaten hat die BNP Paribas einen Netto-Gewinn von sechs Milliarden Euro gemacht. Zum Vergleich: Im selben Halbjahr des Vorjahres wies sie einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro aus. Damals hatte sie die Geldstrafe aus den USA wegen Vergehen gegen US-Embargo-Vorschriften zu verkraften.

Luxemburg als Standort

BNP Paribas behauptet zwar, eine Bank mit vier Vaterländern zu sein, stellt aber nur drei wirklich als Bank-Standorte dar. Das Verhältnis zu Luxemburg und zu Deutschland ist zwiespältig. Luxemburg wird als Standort dargestellt. Hier befindet sich teilweise der Autovermieter Arval, Bestandteil des Konzerns, der einen Zuwachs von 7,5 Prozent im dritten Quartal verzeichnet und nun Flotten von insgesamt 761.000 Autos erreicht. Die frühere Cortal Consors erzielt als international agierende Internet Bank insbesondere für ins Ausland delegierte Mitarbeiter einen Zuwachs von 70,8 Prozent. In Wirklichkeit sind es 23,7 Prozent, weil die Gruppe sich die deutsche DAB Bank zugelegt hat und sie gerade mit Cortal Consors fusioniert.

Zu der Leasing-Aktivität, die der Finanzkonzern in Luxemburg angesiedelt hat, heißt es in der Mitteilung zum dritten Quartal lediglich, dass sie wüchsen. Zum Bereich der Wertpapierverwaltung am Standort Luxemburg gibt es keine Aussage. Sie figuriert im Bereich Unternehmen und Investmentbanking, ist aber auch in Deutschland tätig. Die Risiko-Rückstellung für den Standort Luxemburg ist um 10 Millionen Euro auf 34 aufgestockt worden, ohne dass die Bank dies begründet.

So klar BNP Paribas sich ansonsten strukturiert hat, fehlt die Klarheit im Bereich Kunden und Investmentbanking, der länderübergreifend arbeitet und bei der Strukturierung des Standortes Luxemburg. Angesichts der Entwicklung in Deutschland wird BNP Paribas nicht darum herum kommen, auch für Deutschland zukünftig klarer die Geschäftsfelder und die Tätigkeiten darzustellen.