Der Volkswagenkonzern will für möglicherweise zu wenig bezahlte Steuern für hunderttausende Autos mit erhöhten CO2-Werten in ganz Europa aufkommen. Konzernchef Matthias Müller versicherte in einem AFP am Freitag vorliegenden Brief an die Finanzminister der Europäischen Union, VW werde dafür einstehen, dass etwaige Mehrsteuern ausgeglichen werden.
Er kündigte zudem ein «mehrsprachiges Beratungszentrum» an, das rund um die Uhr für Fragen zur Verfügung stehen werde. Es geht um rund 800.000 Fahrzeuge. VW hatte am Dienstag mitgeteilt, dass bei der Zertifizierung zu niedrige CO2- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt worden seien.
Müller gibt sich einsichtig
Mehrere Verkehsminister hatten umgehend gefordert, der Autohersteller müsse für mögliche Schäden seiner Kunden aufkommen. Die zu niedrige Bestimmung des CO2-Wertes «könnte Auswirkungen auf bereits festgesetzte oder noch festzusetzende Steuern und sonstige Abgaben haben», soweit Kohlendioxid- oder Verbrauchswerte für die Besteuerung herangezogen würden, heißt es in dem Brief Müllers an die 28 Finanzminister. «Das könnte auch in Ihrem Land der Fall sein.»
Der Volkswagenchef bat darum, «durch entsprechende rechtliche oder administrative Vorkehrungen sicherzustellen, dass die zuständigen Steuerbehörden nicht unsere Kunden, sondern Volkswagen direkt mit etwaigen Mehrsteuern belasten». Eine «verlässliche Bewertung» der Abweichungen sei noch nicht möglich, schrieb Müller. Volkswagen sei hier schnellstmöglich um eine korrekte Einstufung bemüht. Fest stehe aber, «dass die Sicherheit der Fahrzeuge in keinem Fall beeinflusst ist», betonte Müller.
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