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Illusion billiges Erdöl

Illusion billiges Erdöl
(AFP/Yasuyoshi Chiba)

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Mittelfristig steigen Preise wieder.

Die seit längerer Zeit fallenden Energiepreise sind ein willkommenes Geschenk für die Verbraucher in Luxemburg. Und sie sorgen zudem für Sauerstoff in der Wirtschaft. Denn auf der einen Seite sinken durch billigere Energie die Produktionskosten der Firmen, auf der anderen Seite haben die Verbraucher mehr Geld in der Tasche, das sie ausgeben und somit die Wirtschaft ankurbeln können.

Allerdings dürfte die Talsohle des Preisverfalls beim Erdöl so langsam erreicht sein – mittlerweile ist sogar wieder ein minimaler Anstieg zu beobachten.

Geschuldet ist dieser Preisverfall vor allem der Ölschwemme durch die OPEC-Länder.

Denn diese wollen mit dem billigen Öl die Förderung des aus Gründen der Gefährdung von Umwelt und Trinkwasser umstrittenen Frackings in den USA unrentabel machen – zumindest für eine gewisse Zeit. Denn Fracking, das technisch sehr aufwendig ist, lohnt sich erst wirklich ab einem Preis pro Barrel in der Größenordnung von 40 US-Dollar. Liegt der Weltmarktpreis darunter, ergibt die Förderung durch Fracking wirtschaftlich keinen Sinn.

Langfristig wird die OPEC die Billig-Öl-Politik aber nicht durchhalten können. Wer jetzt meint, sich noch einen Spritschlucker kaufen zu müssen, dem könnte schon bald ein böses Erwachen bevorstehen. Denn die Kraftstoffpreise werden wieder steigen.