Bei Wohltätigkeitsorganisationen wurde Zuckerbergs Ankündigung mit großer Begeisterung aufgenommen. «Es handelt sich um ein unglaublich beeindruckendes und enormes Engagement, das wirklich alles in den Schatten stellt, das wir bisher gesehen haben», sagte Phil Buchanan, Präsident des gemeinnützigen Zentrums für effektive Philanthropie.
Zum Vergleich: Die Stiftung von Bill und Melinda Gates engagiert sich mit etwas mehr als 41 Milliarden Dollar. Dieses Vermögen umfasst auch Spenden des Geschäftsmanns Warren Buffett, einem Freund des Microsoft-Gründers Gates.
Stiftung
Anlässlich der Geburt seines ersten Kindes hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg angekündigt, fast alle seine Anteile an dem Internetkonzern zu spenden. Zuckerberg verkündete am Dienstag in dem sozialen Netzwerk, dass seine Frau Priscilla Chan die Tochter Max auf die Welt gebracht habe. In einem offenen Brief an die Neugeborene versprachen sie, ihren Teil dazu beizutragen, dass ihre Tochter in einer besseren Welt aufwachse.
However, #Zuckerberg clearly still is on the #DarkSideoftheForce. Just with a much better PR campaign than #DarthVader! #privacyforall
— Paul Vetter (@foravetterweb) 2. Dezember 2015
«Priscilla und ich sind so glücklich, unsere Tochter Max auf dieser Welt willkommen zu heißen», schrieb Zuckerberg. Priscilla und er würden im Laufe ihres gemeinsamen Lebens 99 Prozent ihrer Facebook-Aktien im Wert von derzeit rund 45 Milliarden Dollar (42,5 Milliarden Euro) spenden. Zu diesem Zweck gründeten sie die Stiftung Chan Zuckerberg Initiative, die sich für die Chancengleichheit von Kindern in aller Welt einsetzen soll. «Max, wir lieben dich und fühlen eine große Verantwortung, die Welt für dich und alle Kinder in einem besseren Zustand zu hinterlassen», heißt es in dem Brief. «Wir wünschen dir ein Leben voll der gleichen Liebe, Hoffnung und Freude, die du uns gibst. Wir können nicht abwarten, was du in diese Welt bringst.»
Kontrolle
In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC erklärte Facebook, dass Zuckerberg fast alle seine Anteile dem Ziel verschreibe, «das Potenzial der Menschen voranzubringen und Gleichberechtigung zu fördern». Die Macht im Konzern werde er dabei aber auf «absehbare» Zeit nicht aus der Hand geben. Den Angaben zufolge will Zuckerberg in den kommenden drei Jahren nicht mehr als eine Milliarde Dollar jährlich an Anteilen spenden und die Stimmrechte der an die Stiftung gegebenen Aktien weiter kontrollieren.
In between all this praising for #Zuckerberg:#Facebook avoids paying taxes in any possible way-money thats used for public education system.
— Dana Heide (@Dana_Heide) 2. Dezember 2015
In dem Brief schrieben Zuckerberg und Chan, der Schwerpunkt ihrer Stiftung werde zunächst auf den Bereichen Bildung, Bekämpfung von Krankheiten sowie dem «Zusammenbringen von Menschen» und dem «Aufbau starker Gemeinschaften» liegen. «Wir werden mehr Details in den kommenden Monaten mitteilen, sobald wir uns in unserem neuen Familienrhythmus eingelebt haben und aus der Elternzeit zurückkehren.» Zuckerberg hatte angekündigt, nach der Geburt seines ersten Kindes zwei Monate auszusetzen.
Netzwerk
Zuckerberg und Chan hatten im Mai 2012 geheiratet. Ende Juli gab der 31-jährige Multimilliardär die Schwangerschaft seiner Frau bekannt. Zugleich machte er dabei öffentlich, dass sie seit Jahren versuchten, ein Kind zu kriegen, doch Priscilla drei Fehlgeburten hatte. Als Student hatte Zuckerberg Facebook im Februar 2004 mit Studienfreunden in seinem Wohnheim an der US-Eliteuniversität Harvard gegründet. Heute nutzen weltweit mehr als 1,5 Milliarden Menschen mindestens einmal im Monat das soziale Netzwerk.
Dem «Forbes»-Magazin zufolge sind drei Männer noch reicher als Zuckerberg: Microsoft-Mitgründer Bill Gates, Starinvestor Warren Buffet und der Gründer des Technologie-Unternehmens Oracle, Larry Ellison. Diese drei und Zuckerberg gehören zu den 138 vermögenden Menschen und Familien, die ein Schenkungsversprechen unterzeichnet haben, das sie verpflichtet, das meiste ihres Vermögens abzugeben. Mit diesem Geld soll versucht werden, gesellschaftliche Probleme zu lösen.
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