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Die Architektin der neuen US-Geldpolitik

Die Architektin der neuen US-Geldpolitik
(AP/Richard Drew)

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Sie gilt als diskret, peinlich genau, vorausschauend, methodisch. Aber sie wird vor allem die Architektin des Ausstiegs aus der Geldpolitik ihres Vorgängers Ben Bernanke sein.

Ihr späterer Ruf wird sich danmit verbinden, dass sie der Welt das Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2007 bis 2009 verkündete. Und: dass es Ende 2015 Zeit war, den ersten Schritt in die Normalität zurück zu tun.

Als Janet Yellen 2013 nach langen Auseinandersetzungen um ihre Ernennung Präsidentin der US Zentralbank wurde, gab es keinen offiziellen Auftrag für sie. Aber es war der Finanzwelt klar, dass sie eines Tages das Ende des leichten Geldes einläuten würde, mit dem Bernanke die USA überflutet hatte.

Klares Ziel

Sein Ziel war damals klar: Er wollte mit ungeheuren Summen – fast vier Billionen Dollar (4.000 Milliarden) – eine Wirtschaftskrise verhindern. Dazu senkte er die Zinsen auf Null Prozent.

Wie kommt man aus solch einer Geldschwemme, die überdies nichts kostet, wieder heraus? Als Bernanke kurz vor seinem Ausscheiden einmal laut über eine Änderung nachdachte, gab es Panik an den Märkten. Das war zugleich eine Warnung für seine Nachfolgerin.

Geldflut

Janet Yellen bereitete die Märkte psychologisch darauf vor, dass es irgendwann einen Ausstieg geben müsse. Sie begann nach und nach und nach die Geldflut einzudämmen, führte den Aufkauf von Banken Schuldverschreibungen zurück.

Dann dachte sie laut über die Geldmarktzinsen nach. Vor dem US Senat redete sie darüber, dass sie mit einer Inflationsrate von zwei Prozent als Ziel-Inflation rechne. Schließlich gab sie bekannt, dass man in den USA mit einer langsamen und graduellen Zinserhöhung rechnen müsse.

Finanzwelt

Als im September der US Zentralbankrat tagte, hatte sich Finanzwelt bereits auf Zinserhöhungen eingestellt. Und zur allgemeinen Überraschung kamen sie nicht. Die Fragezeichen, die sich die Finanzwelt stellte, ließ sie stehen. Im Dezember schließlich dieselbe Situation.

Alle Welt erwartete eine Zinserhöhung. Und als sie kam, war die Meinung, dass es langsam nötig war. Statt Panik stiegen die Aktienkurse an. Ein Erfolg für die Hüterin des Dollars, die die Wende zur stabilen Weltwährung einleitete.