Denn der oft zitierte «Night Rider» sei eben keine Alternative zu einem gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr mit ausreichend Angeboten: «Zu unflexibel, bei Großevents limitiert und eben ein ‹Service sur demande› und demnach in dem Sinne kein richtiger öffentlicher Transport.»
Belval: abwarten
Nachgefragt, wie die drei Jugendorganisationen denn zur Anbindung des neuen Uni-Viertels Esch-Belval an den öffentlichen Nahverkehr stehen, kam es wie aus der Pistole geschossen: «Auch hier geht nachts rein gar nichts.»
Was die allgemeine Anbindung mit u.a. vier neuen RGTR-Buslinien angeht, so müsse man hier noch abwarten, ehe man Schlüsse ziehen könne: «Abwarten bis man definitive Erkenntnisse über die bevorzugten Wohnorte der Studenten hat; und die allgemeine Entwicklung des Viertels abwarten, die eh wohl noch Anpassungen im öffentlichen Transport mit sich bringen wird. Verbesserungen sind mit Sicherheit möglich», das könne man aber bereits jetzt festhalten. clc
Allgemein sagen sich die «Jonk Sozialiste Lëtzebuerg», die «Jonk Demokraten» und die «déi jonk gréng» mit den derzeitigen Entwicklungen und den unternommenen Anstrengungen in Sachen öffentlicher Transport zufrieden. Die Tram, der Aus- und Umbau des «Centre Hamilius» sowie der Bahnhof Kirchberg/Pfaffenthal werden als Beispiele belobigend erwähnt; «allerdings haben wir festgestellt, dass es kein ausreichendes Mobilitätskonzept für den Abend- und den Nachttransport gibt», so die Jugendorganisationen der drei Regierungsparteien.
Züge auf allen Linien um 1.00 und 3.00
Diese Feststellung wird untermauert mit einem kurzen Video, das ab sofort in den sozialen Medien verbreitet wird, und der Feststellung von Patrick Weymerskirch: «Dieses Land ist zu klein, als dass der Wohnort ein Kriterium sein darf für eine weniger gute Anbindung an öffentlichen Transport», der flexibel und bezahlbar sei. Eines haben aber alle Regionen gemeinsam: Das fehlende Angebot zu bestimmten Uhrzeiten, wenn v.a. Jugendliche ausgehen wollen, einen Abend mit Freunden im Kino, der Disko, … verbringen wollen. Besonders das Nachhause-Kommen wird zum Problem.
Die wesentliche Forderung der Parteijugend ist folgende: Da die Stadt Luxemburg mit über 300 Angeboten der bei weitem größte Anziehungspunkt für das Nachtleben ist, sollen zwischen 0.00 und 6.00 Uhr an Wochenenden und Feiertagen auf jeder Zuglinie in alle Regionen des Landes zwei zusätzliche Züge eingesetzt werden. Dies abgestimmt auf die Öffnungszeiten, d.h. idealerweise nach 1.00 und nach 3.00 Uhr.
Als Ausgangspunkt in Luxemburg stellen sich die drei Organisationen den zukünftigen Bahnhof Pfaffenthal/Kirchberg vor. Dies wäre «eine konkrete Alternative zum Auto», das in einer zweiten Phase durch mehr Angebote seitens der Gemeinden (Shuttle-Busse ab Bahnhöfen in Wohnviertel) vervollständigt werden könne. Auch über das Angebot an Werktagen solle nachgedacht werden, regen die blau-rot-grünen Jungpolitiker an.
Lesen Sie auch:
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können