Erstmals sei die Schwelle von fünf Billionen Dollar (4,6 Billionen Euro) überschritten worden, teilte das Beratungsunternehmen Dealogic am Dienstag mit. Vom 1. Januar bis zum 29. Dezember habe sich das Volumen auf 5,03 Billionen Dollar summiert. Im Vergleich zu 2014 sei dies ein Anstieg um 37 Prozent.
Vor allem Großfusionen ab einem Volumen von zehn Milliarden Dollar hätten die Entwicklung vorangetrieben, erklärte Fidelia Liu von Dealogic. Dieses Jahr gab es demnach 69 solcher Elefantenhochzeiten, mehr als doppelt so viele wie 2014. Zehn der Fusionen hatten laut Dealogic sogar ein Volumen von jeweils mehr als 50 Milliarden Dollar.
Milliardensummen
Der mit Abstand größte Zusammenschluss des Jahres ereignete sich in der Pharmabranche: Für die Fusion der US-Branchenriesen Pfizer und Allergan wurde ein Preis von 160 Milliarden Dollar vereinbart. Noch teurer war überhaupt nur eine einzige Übernahme in der Geschichte: die des deutschen Unternehmens Mannesmann durch Vodafone Ende 1999. Damals flossen 172 Milliarden Dollar.
Im Jahr 2015 landete auf Platz zwei die Übernahme des Brauereiriesen SABMiller durch den Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev. Hier lag der Preis bei 117,4 Milliarden Dollar. Sowohl die Bier- als auch die Pharmafusion müssen noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt werden.
Hintergrund des Übernahmebooms ist unter anderem eine allgemeine Verbesserung des Marktklimas seit der weltweiten Finanzkrise. 2009 etwa war das weltweite Fusionsvolumen nicht einmal halb so groß wie 2015. Außerdem können Unternehmen derzeit wegen der lockeren Geldpolitik der großen Notenbanken günstig an Kredite kommen
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können