Vor einem Jahr töteten Islamisten bei mehreren Anschlägen in Paris insgesamt 17 Menschen und erschütterten Frankreich bis ins Mark. Die Tage von Terror und Trauer im Rückblick.
7. Januar: Gegen 11.30 Uhr dringen die Brüder Chérif und Said Kouachi in das Redaktionsgebäude des Satiremagazins «Charlie Hebdo» ein. Sie erschießen den Pförtner, neun Journalisten, einen Personenschützer und einen Polizisten. Es gibt elf Verletzte. Später bekennt sich die Gruppe Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) zu der Tat. Am Abend versammeln sich in Frankreich mehr als 100.000 Menschen unter dem Motto «Je suis Charlie» (Ich bin Charlie).
8. Januar: Am Morgen wird auch im Pariser Süden geschossen. Eine Polizistin stirbt, ein weiterer Beamter wird schwer verletzt. Die Tat wird später Amedy Coulibaly zugeordnet. Er und Chérif Kouachi kennen sich aus dem Gefängnis, wo dieser eine Haftstrafe wegen Anwerbung von Dschihad-Kämpfern verbüßt hat. Um 12.00 Uhr trauert Frankreich mit einer Schweigeminute im ganzen Land.
Jüdischer Supermarkt
9. Januar: Polizisten verfolgen die Brüder nach Dammartin-en-Goële nordöstlich von Paris, wobei es zu Schießereien kommt. Die Männer verschanzen sich am Morgen in einer Druckerei, nehmen den Chef als Geisel, lassen ihn aber bald frei. Unbemerkt von den Terroristen hält sich ein weiterer Mitarbeiter im Gebäude versteckt und gibt der Polizei Hinweise. Am Mittag umstellt die Polizei die Druckerei.
Am östlichen Stadtrand von Paris ereignet sich eine weitere Schießerei. Dort nimmt Coulibaly in einem jüdischen Supermarkt mehrere Besucher als Geiseln.
Geiselnahme beendet
Gegen 17.00 Uhr stürmt die Polizei in Dammartin-en-Goële die Druckerei. Dabei werden die Brüder getötet. Fast zeitgleich beendet die Polizei die zweite Geiselnahme. Der dort getötete Coulibaly hatte sich zuvor zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt und vier Geiseln umgebracht.
Der IS bezeichnet den Anschlag in Paris als Beginn einer Terrorreihe mit weiteren Angriffen in Europa und den USA. Auch die Terror-Gruppe AQAP droht Frankreich mit weiteren Anschlägen.
11. Januar: Aus Protest gegen die Terrorwelle gehen im ganzen Land nach Schätzungen mindestens zwei Millionen Menschen auf die Straße. Viele Staats- und Regierungschefs kommen zu dem Pariser Gedenkmarsch.
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