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«Cargolux China» hebt ab

«Cargolux China» hebt ab
(dpa/Laurent Gillieron)

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Bei der Luftfracht machen in Zukunft Luxemburg und China gemeinsame Sache. In einem Joint Venture expandiert Cargolux nach China.

Die Cargolux will sich verstärkt in China engagieren. Deswegen unterzeichnete Cargolux-Präsident Paul Helminger im vergangenen Juni gemeinsam mit dem Gouverneur der Provinz Henan, Guo Gengmao, zwei Absichtserklärungen. Die Cargolux möchte gemeinsam mit der Henan Civil Aviation Development & Investment Co. (HNCA) ein Joint Venture aus der Taufe heben.

Am 6. Januar dieses Jahres hatte Transportminister François Bausch die Provinz Henan besucht, wo er auch eine Absichtserklärung mit dem Gouverneur zwischen der Zhengzhou International Hub Development and Construction Co., Ltd und CFL Multimodal unterzeichnet hatte. Damit soll eine direkte Güterzugverbindung zwischen der Provinz Henan und Bettemburg hergestellt werden.

Grünes Licht

Am Dienstag hat der Verwaltungsragt der Cargolux das Gemeinschaftsunternehmen bewilligt. An der neuen Frachtfluggesellschaft wird die Cargolux 35 Prozent der Anteile, die HNCA 65 Prozent halten. Ursprünglich hätte Cargolux allerdings nur 25 Prozent der Anteile übernehmen sollen. Doch dies wurde auf 35 Prozent aufgestockt, nachdem die HNCA dies gefordert hatte, um zu vermeiden, einen weiteren Investor suchen zu müssen.

Das Joint Venture ist Teil einer kommerziellen Vereinbarung, nach der HNCA 35 Prozent der Anteile an Cargolux übernahm. Dieser 35-prozentige Anteil war vorher von Qatar Airways gehalten worden, aber im Jahr 2012 an den Luxemburger Staat zurückverkauft worden, nachdem es Differenzen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens gegeben hatte.

Millionen Investitionen

Einem Medienbericht zufolge wird die Schaffung der Cargolux China die Cargolux rund 75 Millionen US-Dollar kosten. Cargolux China wird voraussichtlich mehrere Boeing 747-400F für den Frachtbetrieb leasen. In einer ersten Phase soll Cargolux China vor allem asiatische Märkte mit China verbinden, aber keine reinen Inlandsstrecken bedienen.

Die ersten kommerziellen Flüge könnten bereits 2017 stattfinden. Allerdings müssten vorher noch Piloten gefunden und eingestellt werden. Gewerkschaftsvertreter befürchten allerdings, dass durch das Joint Venture mit HNCA mehr Aktivitäten nach China ausgelagert werden könnten und das dem Standort am Findel und seinen Beschäftigten schaden könnte.

Der China-Deal ist Teil einer Strategie der Cargolux, ihre weltweite Vernetzung auszubauen. Vor allem möchte die Frachtfluggesellschaft ihre Flugrechte von Luxemburg Richtung USA und Lateinamerika weiter deutlich ausbauen.