Im Rahmen des 37. Filmfestivals Max Ophüls unterzeichneten Partner aus vier Ländern ein Abkommen über die Errichtung eines grenzüberschreitenden Stoffentwicklungsfonds.
Dr. Gerd Bauer, dessen Saarland Medien das Abkommen federführend betreut, zeigte sich bei der Vorstellung der Zusammenarbeit erfreut, dass es gelungen ist, so viele Partner an Bord zu holen: „Mit dem heutigen Tag ist klar, dass Filmschaffenden in der Großregion zukünftig Mittel zur Verfügung stehen, um Projekte zu realisieren. Die Bedingungen des Fonds sorgen dafür, dass das Geld auch wieder in der Region ausgegeben wird.“
55.000 Euro pro Jahr
Der Fonds soll ein jährliches Finanzvolumen von 55.000 Euro haben. Es richtet sich an Drehbuchautoren und Produzenten, deren Filmstoffe einen Bezug zur Großregion haben.
Auch die deutsche Filmförderungsanstalt FFA ist Partner des Abkommens „Als gebürtiger Saarländer weiß ich, dass es für die Menschen in dieser Region seit Jahrzehnten völlig normal ist, ein Leben über die Grenzen zu führen. Und das, was für den Alltag gilt, kann und sollte eigentlich auch in der Kultur möglich sein“, so Peter Dinges, Vorstandsmitglied der FFA. „Man muss sich ja nicht gleich mit Berlin und Paris auf eine Stufe stellen, aber mit dem heute unterzeichneten Abkommen sollte uns ein erster Schritt zu mehr gemeinsamen Projekten aus der Großregion gelungen sein!“
Auch wenn die Summe des Fonds zunächst nicht sehr hoch klingt und die Kosten für die Produktion eines Films schnell in die Millionen gehen, sei es realistisch, dass mit 55.000 Euro zwei bis drei Drehbücher von Nachwuchsautoren pro Jahr entwickelt werden können, hieß es am Samstag.
Die Erfahrung Luxemburgs
Der Film Fund Luxemburg war vertreten durch seinen Direktor Guy Daleiden. Luxemburg hat schon viel Erfahrung mit internationalen Co-Produktionen: „In den letzten Jahren haben wir viele internationale Co-Produktionen unterstützen können. Endlich werden nun die finanziellen Rahmenbedingungen für die Region verbessert, so dass wir nach den gemeinsamen überregionalen Projekten Location-Guide und Production-Guide jetzt auch verstärkt mit unseren nächsten Nachbarn aus Deutschland, Belgien und Lothringen in der Projektentwicklung zusammen arbeiten können.“
Ziel des Abkommens sei es, dass mit der Förderung von Stoffentwicklungen aus und für die Region in der Folge auch mehr Filme produziert werden können, wurde seitens der Luxemburger Vertreter erklärt.
Weitere Partner
„Mit der Beteiligung am Co-Development-Abkommen erhält auch die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgien als kleinster Partner eine gute Sichtbarkeit und Wahrnehmung im Themenfeld Filmwirtschaft“, betonte ihrerseits die Ministerin der Gemeinschaft Isabelle Weykmans. „Das verbindende Element der beteiligten Partner ist die Tatsache, dass wir als Kulturscheide fungieren. Das wiederum bietet ein hohes Maß an kultureller Vielfalt und an Einflüssen, die eine ideale Grundlage für spannende Geschichten bieten, die zukünftig zu Drehbüchern werden sollen“.
Als Partner von französischer Seite konnte neben der nationalen französischen Filmförderung CNC (Centre national du cinéma de l´image animée) die neu entstandene Région Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine (ACAL) gewonnen werden. Der Vertreter für die neue Région ACAL, Patrick Thil betonte, dass auch die Filmbranche in Lothringen von dem Abkommen profitieren könne. Er freue sich daher über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Die nationale französische Filmförderung CNC unterstützt die Bemühungen Lothringens.
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