BNP Paribas, Société Générale, BPCE (Banque Populaire et Caisse d’Epargne) und Crédit Mutuel-CIC heißen die französischen Großbanken, die dank des günstigeren Steuerumfelds in anderen Ländern Europas weniger Gewinnsteuern bezahlen. Darunter befindet sich auch Luxemburg.
In einer am Mittwoch veröffentlichten Studie (Link) sprechen die Nicht-Regierungsorganisationen CCFD-Terre Solidaire, Oxfam France und Secours Catholique-Caritas France von fünf Milliarden Euro Gewinn, welche die Banken in Ländern mit günstiger Fiskalgesetzgebung im vergangenen Jahr erzielt haben.
Mechanismen
Die Banken würden ein Drittel ihres Gewinns im Ausland erzielen, dabei stelle diese Tätigkeit nur ein Viertel ihrer Gesamtaktivität dar. In den Tochterunternehmen würde knapp ein Sechstel der Beschäftigten arbeiten. In ihrer Studie bezeichnen die NGO die Länder mit Steueroptimierungsmechanismen als Steuerparadiese, obwohl sie nicht mehr auf der schwarzen Liste der OECD oder EU-Kommission stehen. Einzige Ausnahme ist Hong-Kong.
Von allen Ländern sei Luxemburg die erste Adresse, heißt es. Hier seien 1,7 Milliarden Euro Gewinn erzielt worden. Es folgt mit 1,66 Milliarden Euro Belgien. In Irland wurden 272 Millionen Euro, in den Niederlanden 189 Millionen Euro, in Hong-Kong 436 Millionen und in Singapur 346 Millionen Euro erzielt.
Daten
Die Autoren der Studie nutzten allgemein zugängliche Bankendaten. Ein Gesetz von 2013 zwingt die Finanzeinrichtungen zur Veröffentlichung von Informationen über ihre Aktivitäten im Ausland und von Angaben über die Steuern, die sie in den einzelnen Ländern entrichten.
Allein BNP Paribas machte eigenen Angaben zufolge 2,4 Milliarden Euro Gewinn dank der Auslandsunternehmen. Bei der Société générale sind es 1,3 Milliarden Euro. In den Ländern mit Steueroptimierung sei die Bankentätigkeit um 60 Prozent lukrativer als in Frankreich, heißt es in der Studien. Die Beschäftigten seien durchschnittlich 2,6 Mal produktiver.
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