Ägypten hat neue Erkenntnisse aus Radaranalysen im Grabmal des Pharaos Tutanchamun bekanntgegeben, wonach sich dort mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zwei bislang unbekannte Grabkammern befinden. Es gebe eine «90-prozentige Chance», dass die beiden Grabkammern existierten, sagte der ägyptische Altertümerminister Mamduh Eldamati am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kairo.
Es handelt sich demnach um vorläufige Ergebnisse der Radaranalysen durch den japanischen Experten Hirokatsu Watanabe. Es gebe Hohlräume hinter Mauern der Grabanlage, die aber nicht gänzlich leer seien, sagte Eldamati. Die mutmaßlichen Kammern in der Grabanlage in Luxor enthielten anscheinend organisches und metallisches Material, führte der Minister aus.
From the archaeologist’s notebook: Whose tomb? Unknown chambers in #KV62?#Nefertiti #Tutankhamun pic.twitter.com/YLOurLQsOO
— Jens Notroff (@jens2go) 16. März 2016
Ein weiteres Grab
Für Ende des Monats kündigte er weitere Untersuchungen in der Grabanlage an. Watanabe hatte im November zwei Tage lang mit hochleistungsfähigen Radargeräten und Infrarot-Wärmekameras die Nordwand des Grabs untersucht. Eldamati verkündete danach bei einer Pressekonferenz bereits, dass eine «90-prozentige Chance» bestehe, dass es eine «weitere Kammer, ein anderes Grab hinter dem Grabmal von Tutanchamun» gebe.
Vorab hatte er die «Entdeckung des 21. Jahrhunderts» in Aussicht gestellt. Tutanchamun war nach neunjähriger Herrschaft im Jahr 1324 vor Christus im Alter von 19 Jahren gestorben. Sein Grabmal befindet sich im Tal der Könige in der Nähe von Luxor im Süden Ägyptens.
Nofretete
Die neuen Analysen nähren Vermutungen in der Wissenschaft, dass Nofretete, die Gemahlin von Tutanchamuns Vater, Pharao Echnaton, in einer Grabkammer in Tutanchamuns Grabanlage beigesetzt wurde. Die Gebeine der für ihre Schönheit gerühmten Königin wurden nie gefunden. Ihre weltberühmte Büste ist im Ägyptischen Museum in Berlin ausgestellt.
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